LS7.2 Die Entwicklung der Aufstellsysteme: Unterschied zwischen den Versionen

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===Alfred Gysi (1865 - 1957)<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Gysi</ref>===
===Die Geschichte der Totalprothetik===


'''Totale Prothesen''' so herzustellen, dass sie im Mund der Patientin oder des Patienten beim '''Kauen''' und '''Sprechen''' wirklich '''festsitzen''' und '''funktionieren''' ist nicht einfach. Im Gegensatz zu echten Zähnen sind die '''Prothesen nicht im Kiefer verankert''' sondern liegen auf der Schleimhaut der unbezahnten Kiefer auf.


====Teil 1====
In den letzten ca. 125 Jahren haben sich viele Fachleute jede Menge Gedanken darum gemacht, wie das funktionieren könnte. Sie haben Ihre '''Konzepte''' an Patientinnen und Patienten '''ausprobiert''' und dokumentiert. Diese Entwicklung, die auch '''Irrtümer''' hervorbrachte, die sich teilweise hartnäckig in der Lehre hielten, ist wichtig zum Verständnis des heutigen Standes der Technik bei Totalen Prothesen.


*[[:File:gysi_totalprothetik_teil_1_kieferrelationsbestimmung.mp4]]
Einer dieser Irrtümer ist die balancierte Okklusion, die für Totale Prothesen ein besonderes Okklusionskonzept vorsieht bzw. vorsah. Dieses Konzept weicht von der physiologischen Front-Eckzahnführung gravierend ab!


Werfen wir also erst mal einen Blick in die '''Geschichte der Totalprothetik''':


====Teil 2====


*[[:File:gysi_totalprothetik_teil_2_bewegungssimulation_zahnauswahl.mp4]]
===Die Geschichte der Totalprothetik===


*[[File:geschichte_totalprothetik_podcast.mp3]]
*[[LS7.2 Transscript zum Podcast zur Geschichte der Totalprothetik|Transscript zum Podcast zur Geschichte der Totalprothetik]]
*[[LS7.2 Umfassender Text zur Geschichte der Totalprothetik|Umfassender Text zur Geschichte der Totalprothetik]]


====Teil 3====


*[[:File:gysi_totalprothetik_teil_3_aufstellung_anprobe.mp4]]
<div {{Arbeitsblatt}}>
'''Arbeitsauftrag 1:'''


Erstelle aus den Informationsquellen allein oder in einer Arbeitsgruppe eine '''grafische Übersicht''' über die '''Namen''' der beteiligten '''Personen'''. Nenne zu den Namen jeweils '''Besonderheiten''' der jeweiligen '''Methode''' in Stichworten. Stelle dabei auch die '''Verknüpfungen''' und die '''zeitlichen Reihenfolgen''' dar!


====Teil 4====
</div>


*[[:File:gysi_totalprothetik_teil_4_fertigstellung.mp4]]


===Balancierte Okklusion===


Wie schon oben erwähnt spielte die [[LS7.2 Balancierte Okklusion | balancierte Okklusion]] lange eine zentrale Rolle in der Totalprothetik. Man glaubte, dasse eine unphysiologische allseite Abstützung der Zahnreihen eine Stabilität der Prothesen auf dem Prothesenlager unterstützen würden.
===Alfred Gysi (1865 - 1957)===
[[Datei:(UAZ) AB.1.0361.08 Gysi.jpg|thumb|right|Prof. Alfred Gysi]] "Alfred Gysi forschte über die Probleme der Unterkieferbewegungen in Beziehung zu den Zahnformen. Dazu entwickelte er den ersten Artikulator und Gesichtsbogen, Maschinen, welche die Kaubewegungen des Menschen nachahmten. Damit gelang es ihm, individuell angepasste Prothesenzähne zu konstruieren, mit denen der Patient kauen konnte.
Daneben verfasste Alfred Gysi Publikationen im Bereich der Artikulations- und Okklusionsforschung. Alfred Gysi wird zu den bedeutendsten Vertretern der schweizerischen und internationalen wissenschaftlichen Prothetik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt."<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Gysi</ref>
Ein kurzer [[LS7.1 Lebenslauf von Alfred Gysi|Lebenslauf von Alfred Gysi]] macht seine Leistung für die Entwicklung der Totalprothetik deutlich.
Einige [[LS7.2 Filmsquenzen von Alfred Gysi|Filmsquenzen von Alfred Gysi]] zur Versorgung einer Patientin liefern eindrucksvolle Bilder ind Informationen seiner Arbeit.


===Albert Gerber (1907-1990)<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Gerber</ref>===
===Albert Gerber (1907-1990)<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Gerber</ref>===


[[File:proxy-image.jpg|thumb|right|Alber Gerber]]Albert Gerber (1907–1990) war ein bedeutender Schweizer Zahnarzt und Hochschullehrer, der an den Universitäten Zürich und Bern tätig war. Nach seinem Studium der Zahnmedizin in Bern und einer Promotion 1935 widmete er sich vor allem der Kieferorthopädie. Gerber war von 1939 bis 1945 im Militärdienst und wurde 1942 Dozent am Zahnärztlichen Institut der Universität Bern. 1953 erhielt er eine Professur für zahnärztliche Prothetik in Zürich.
Er entwickelte mehrere innovative prothetische Techniken, darunter den Gerber-Condylator und den Resilienztest, und hielt insgesamt 15 Patente. Gerber war durch Forschungsreisen nach Deutschland auch aktiv in der Bekämpfung politisierter Zahnheilkunde durch den Nationalsozialismus und setzte sich für die Behandlung von Kiefergelenkschmerzen ein. Er wurde 1977 emeritiert, blieb jedoch weiterhin publizistisch aktiv. Gerber erhielt mehrere Ehrungen, darunter die Ehrenmitgliedschaft in verschiedenen zahnärztlichen Organisationen. Er verstarb nach mehreren Schlaganfällen in Zürich.
Diese [[LS7.1 Herstellung Totaler Prothesen nach Albert Gerber | Informationstexte zur Herstellung Totaler Prothesen nach Albert Gerber]] geben Dir einen fundierten Einblick in seine Arbeit, die heute in vielen Aufstellsystemen noch verwendet wird.
Auf der [https://condylator.com/prof-dr-albert-gerber/ Webseite der Firma Condylator] wird sein Werk bildlich anschaulich dargestellt. der Gerber-Condylator wird immer noch verkauft und in Süddeutschland un der Schweiz häufig verwendet.
In diesem leider tonlosen Video wird Dir die Arbeit von Albert Gerber und die Zusammenhänge mit anderen Forschern anschaulich verdeutlicht:


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[[Kategorie:Online-Lehrbuch 2022]]
[[Kategorie:Lernfeld 7 Totalprothesen herstellen]]
[[Kategorie:LS7.2 Aufstellsysteme für 28er]]
[[Kategorie:Propädeutik]]

Aktuelle Version vom 9. Januar 2025, 10:41 Uhr

Die Geschichte der Totalprothetik

Totale Prothesen so herzustellen, dass sie im Mund der Patientin oder des Patienten beim Kauen und Sprechen wirklich festsitzen und funktionieren ist nicht einfach. Im Gegensatz zu echten Zähnen sind die Prothesen nicht im Kiefer verankert sondern liegen auf der Schleimhaut der unbezahnten Kiefer auf.

In den letzten ca. 125 Jahren haben sich viele Fachleute jede Menge Gedanken darum gemacht, wie das funktionieren könnte. Sie haben Ihre Konzepte an Patientinnen und Patienten ausprobiert und dokumentiert. Diese Entwicklung, die auch Irrtümer hervorbrachte, die sich teilweise hartnäckig in der Lehre hielten, ist wichtig zum Verständnis des heutigen Standes der Technik bei Totalen Prothesen.

Einer dieser Irrtümer ist die balancierte Okklusion, die für Totale Prothesen ein besonderes Okklusionskonzept vorsieht bzw. vorsah. Dieses Konzept weicht von der physiologischen Front-Eckzahnführung gravierend ab!

Werfen wir also erst mal einen Blick in die Geschichte der Totalprothetik:


Die Geschichte der Totalprothetik


Arbeitsauftrag 1:

Erstelle aus den Informationsquellen allein oder in einer Arbeitsgruppe eine grafische Übersicht über die Namen der beteiligten Personen. Nenne zu den Namen jeweils Besonderheiten der jeweiligen Methode in Stichworten. Stelle dabei auch die Verknüpfungen und die zeitlichen Reihenfolgen dar!


Balancierte Okklusion

Wie schon oben erwähnt spielte die balancierte Okklusion lange eine zentrale Rolle in der Totalprothetik. Man glaubte, dasse eine unphysiologische allseite Abstützung der Zahnreihen eine Stabilität der Prothesen auf dem Prothesenlager unterstützen würden.


Alfred Gysi (1865 - 1957)

Prof. Alfred Gysi

"Alfred Gysi forschte über die Probleme der Unterkieferbewegungen in Beziehung zu den Zahnformen. Dazu entwickelte er den ersten Artikulator und Gesichtsbogen, Maschinen, welche die Kaubewegungen des Menschen nachahmten. Damit gelang es ihm, individuell angepasste Prothesenzähne zu konstruieren, mit denen der Patient kauen konnte.

Daneben verfasste Alfred Gysi Publikationen im Bereich der Artikulations- und Okklusionsforschung. Alfred Gysi wird zu den bedeutendsten Vertretern der schweizerischen und internationalen wissenschaftlichen Prothetik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt."[1]

Ein kurzer Lebenslauf von Alfred Gysi macht seine Leistung für die Entwicklung der Totalprothetik deutlich.

Einige Filmsquenzen von Alfred Gysi zur Versorgung einer Patientin liefern eindrucksvolle Bilder ind Informationen seiner Arbeit.

Albert Gerber (1907-1990)[2]

Alber Gerber

Albert Gerber (1907–1990) war ein bedeutender Schweizer Zahnarzt und Hochschullehrer, der an den Universitäten Zürich und Bern tätig war. Nach seinem Studium der Zahnmedizin in Bern und einer Promotion 1935 widmete er sich vor allem der Kieferorthopädie. Gerber war von 1939 bis 1945 im Militärdienst und wurde 1942 Dozent am Zahnärztlichen Institut der Universität Bern. 1953 erhielt er eine Professur für zahnärztliche Prothetik in Zürich.

Er entwickelte mehrere innovative prothetische Techniken, darunter den Gerber-Condylator und den Resilienztest, und hielt insgesamt 15 Patente. Gerber war durch Forschungsreisen nach Deutschland auch aktiv in der Bekämpfung politisierter Zahnheilkunde durch den Nationalsozialismus und setzte sich für die Behandlung von Kiefergelenkschmerzen ein. Er wurde 1977 emeritiert, blieb jedoch weiterhin publizistisch aktiv. Gerber erhielt mehrere Ehrungen, darunter die Ehrenmitgliedschaft in verschiedenen zahnärztlichen Organisationen. Er verstarb nach mehreren Schlaganfällen in Zürich.

Diese Informationstexte zur Herstellung Totaler Prothesen nach Albert Gerber geben Dir einen fundierten Einblick in seine Arbeit, die heute in vielen Aufstellsystemen noch verwendet wird.

Auf der Webseite der Firma Condylator wird sein Werk bildlich anschaulich dargestellt. der Gerber-Condylator wird immer noch verkauft und in Süddeutschland un der Schweiz häufig verwendet.

In diesem leider tonlosen Video wird Dir die Arbeit von Albert Gerber und die Zusammenhänge mit anderen Forschern anschaulich verdeutlicht: