Siedebläschen

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Bei der Polymersation von Methylmethacrylat wird Wärme freigesetzt. Die sich im Kunststoffteig bewegenden Monomermoleküle verlieren beim Andocken an ein Kettenende ihre Bewegungsenergie. Diese wandelt sich in Wärmeenergie um. Die Polymerisation ist daher eine exotherme Reaktion. (Exotherme_Reaktion auf Wikipedia; der Artikel ist kompliziert und nur für Chemie-Experten geeignet ;-))

Diese Wärme muss so abgeführt werden, dass der Kunststoffteig nicht über 100,3°C warm wird. Bei dieser Temperatur würde er sieden (kochen) und weiße sichtbare Bläschen im Kunststoff bilden. Das verschlechtert die Festigkeit und sieht häßlich aus.

Autopolymerisat setzt beim Polymerisieren mehr Wärme frei als Heißpolymerisat. Daher ist das Wasser im Drucktopf nur ca. 55°C warm. Das beschleunigt am Ende zwar die Polymerisation und lässt sie vollständiger ablaufen, zu Beginn kühlt es aber den Kunststoffteig! So wird eine Entstehung von Siedebläschen während er Hauptphase der Polymerisation vermieden.

Der Druck von 2 bar im Drucktopf erhöht zusätzlich die Siedetemperatur! Der Kunststoffteig kann also heißer als 110,3°C werden, ohne das Siedebläschen entstehen. Du willst den Grund dafür genau wissen? Dann findest du hier eine Erklärung zur Siedepunkterhöhung bei steigendem Druck. Du darfst also den Drucktopf während des Polymerisationsvorgangs nie öfffnen!

Je dicker die Kunststoffstücke sind, desto größer ist die Gefahr von Siedebläschen, da die Wärme aus dem Inneren der Prothese schlechter entweichen bzw. vom Wasser gekühlt werden kann. Je dicker die Prothesenstücke sind, desto vorsichtiger musst du bzgl. der zugeführten Wärme polymerisieren.