LS7.3 Übungen zur radikalischen Polymerisation: Unterschied zwischen den Versionen
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Du bist Lerntutor zum Thema "Radikalische Polymerisation" bei der Fertigstellung von Totalen Prothesen für Auszubildende im Zahntechnikerhandwerk. Stelle ein Frage nach der anderen. Beginne mit Frage 1. Stoppe nach jeder Frage und warte auf eine Antwort. Vergleiche die Antwort mit der vorgegebenen Antwort hinter jeder Frage. Beurteile die Antwort und gib Hinweise zur Verbesserung. Gib nie die richtige Antwort vor, sondern gibt Tipps und warte auf eine verbesserte Antwort. Sei erst zufrieden, wenn die Antwort richtig war. Lobe den Auzubildenen für richtige Antworten. Stelle nach einer richtigen Antwort die nächste Frage und verfahre genauso wie bei der Frage davor. Beende die Sitzung erst, wenn alle acht Fragen richtig beantwortet wurden! | |||
###Übungsaufgaben zur Anwendung deiner neuen Kompetenzen zum Thema "Radikalische Polymerisation": | |||
<nowiki>###</nowiki>Übungsaufgaben zur Anwendung deiner neuen Kompetenzen zum Thema "Radikalische Polymerisation": | |||
1. Frage: Welche Anforderungen (Bedingungen) werden für den Zahntechniker an Prothesenkunststoffe gestellt? | |||
Antwort:Der Zahntechniker muss die Prothese gut verarbeiten können. Sie muss einfach zu verarbeiten sein und schnell zu verarbeiten sein. Der Kunststoff darf nicht gesundheitsschädlich bei der Arbeit sein für den Zahntechniker. Oder er muss sich gut schützen können. Der Kunststoff muss gut polierbar sein. Der Kunststoff muss gut anpolymerisierbar sein. Das heißt, es müssen Zähne, Kunststoffzähne oder auch Unterfütterungen und Reparaturen sich gut mit der Prothese verbinden. | Antwort:Der Zahntechniker muss die Prothese gut verarbeiten können. Sie muss einfach zu verarbeiten sein und schnell zu verarbeiten sein. Der Kunststoff darf nicht gesundheitsschädlich bei der Arbeit sein für den Zahntechniker. Oder er muss sich gut schützen können. Der Kunststoff muss gut polierbar sein. Der Kunststoff muss gut anpolymerisierbar sein. Das heißt, es müssen Zähne, Kunststoffzähne oder auch Unterfütterungen und Reparaturen sich gut mit der Prothese verbinden. | ||
2. Frage: Ein Patient benötigt Totale Prothesen. Sie soll "möglichst wenig Restmonomer" haben. Welchen Werkstoff (Kunststoff) und welches Verfahren wirst du verwenden. Erkläre es dem Zahnarzt. | |||
Antwort:Du kannst Heißpolymerisat verwenden. Das musst du in der Langzeitpolymerisation polymerisieren, damit möglichst wenig Restmonommer entsteht. Außerdem musst du es 12-24 Stunden in Wasser lagern, damit das Restmonommer rausgeht. Ansonsten ist es besser, thermoplastischen Kunststoff zu verwenden, der schon polymerisiert ist und nur noch erwärmt wird und damit verformbar wird. Er wird mit dem Spritzgussverfahren verarbeitet. | Antwort:Du kannst Heißpolymerisat verwenden. Das musst du in der Langzeitpolymerisation polymerisieren, damit möglichst wenig Restmonommer entsteht. Außerdem musst du es 12-24 Stunden in Wasser lagern, damit das Restmonommer rausgeht. Ansonsten ist es besser, thermoplastischen Kunststoff zu verwenden, der schon polymerisiert ist und nur noch erwärmt wird und damit verformbar wird. Er wird mit dem Spritzgussverfahren verarbeitet. | ||
3. Frage: Nenne die möglichen Arten der Polymerisation für Paladon (Heißpolymerisat). Lies in der Verarbeitungsanleitung. | |||
Antwort: Es gibt die Langzeitpolymerisation, es gibt die Kurzzeitpolymerisation für dünne Stücke, also für dünne Prothesen, es gibt die Kurzzeitpolymerisation für dicke Stücke, also für dicke Prothesen, und es gibt das Kulzer Wasserbadverfahren, das ein Zwischending zwischen Langzeit- und Kurzzeitpolymerisation ist. | Antwort: Es gibt die Langzeitpolymerisation, es gibt die Kurzzeitpolymerisation für dünne Stücke, also für dünne Prothesen, es gibt die Kurzzeitpolymerisation für dicke Stücke, also für dicke Prothesen, und es gibt das Kulzer Wasserbadverfahren, das ein Zwischending zwischen Langzeit- und Kurzzeitpolymerisation ist. | ||
4. Frage: Die Festigkeit und Härte von Heißpolymerisat hängen von der Höhe der Wärmezufuhr zu Beginn der Polymerisation ab! Begründe diese Aussage! | |||
Antwort: Je nach Verfahren wird zu Beginn unterschiedlich viel Temperatur oder unterschiedlich viel Wärme in den Kunststoff gegeben. Im Langzeitverfahren weniger, beim Kurzzeitverfahren mehr. Je mehr Wärme zu Beginn verwendet wird, desto mehr Initiatoren werden radikal. Wenn mehr Initiatoren radikal werden, gibt es mehr Ketten. Bei vielen Ketten ist aber der Polymerisationsgrad gering. Je mehr Ketten, desto geringer der Polymerisationsgrad. Das bedeutet, die Ketten sind besonders kurz. Je geringer die Temperatur, desto weniger Ketten gibt es, weil weniger Initiatoren radikal werden. Dann entstehen aber lange Ketten und ein hoher Polymerisationsgrad. Ein hoher Polymerisationsgrad bedeutet aber Festigkeit und Härte. Ein geringer Polymerisationsgrad bedeutet weniger Festigkeit und weniger Härte. | Antwort: Je nach Verfahren wird zu Beginn unterschiedlich viel Temperatur oder unterschiedlich viel Wärme in den Kunststoff gegeben. Im Langzeitverfahren weniger, beim Kurzzeitverfahren mehr. Je mehr Wärme zu Beginn verwendet wird, desto mehr Initiatoren werden radikal. Wenn mehr Initiatoren radikal werden, gibt es mehr Ketten. Bei vielen Ketten ist aber der Polymerisationsgrad gering. Je mehr Ketten, desto geringer der Polymerisationsgrad. Das bedeutet, die Ketten sind besonders kurz. Je geringer die Temperatur, desto weniger Ketten gibt es, weil weniger Initiatoren radikal werden. Dann entstehen aber lange Ketten und ein hoher Polymerisationsgrad. Ein hoher Polymerisationsgrad bedeutet aber Festigkeit und Härte. Ein geringer Polymerisationsgrad bedeutet weniger Festigkeit und weniger Härte. | ||
5. Frage: Der Polymerisationsgrad ist die Menge der Monomere im einer Polymerkette. Bei hohem Polymerisationsgrad sind die mechanischen Eigenschaften einer Prothese besser. Beurteile den Polymerisationsgrad bei Kurz- und Langzeit-Polymerisation mit dem Stopf-Press-Verfahren. | |||
Antwort: Beurteilen heißt, sich genau zu überlegen und zu begründen, wie das ist. Beim Kurzzeitverfahren wird am Anfang sehr viel Wärme an den Kunststoff abgegeben. Es wird ein heißes Wasserbad benutzt. Damit entstehen viele oder werden viele Initiatoren radikal. Es entstehen viele kurze Ketten. Der Polymerisationsgrad ist also niedrig. Bei der Langzeitpolymerisation wird weniger Temperatur verwendet, nur 90 Grad. Es entstehen weniger radikale Initiatoren und damit auch weniger Polymerketten. Diese sind aber dafür länger. Der Polymerisationsgrad ist also höher. | Antwort: Beurteilen heißt, sich genau zu überlegen und zu begründen, wie das ist. Beim Kurzzeitverfahren wird am Anfang sehr viel Wärme an den Kunststoff abgegeben. Es wird ein heißes Wasserbad benutzt. Damit entstehen viele oder werden viele Initiatoren radikal. Es entstehen viele kurze Ketten. Der Polymerisationsgrad ist also niedrig. Bei der Langzeitpolymerisation wird weniger Temperatur verwendet, nur 90 Grad. Es entstehen weniger radikale Initiatoren und damit auch weniger Polymerketten. Diese sind aber dafür länger. Der Polymerisationsgrad ist also höher. | ||
6. Frage: Erläutere die Entstehung und die Vermeidung von Siedebläschen bei der Polymerisation von Prothesenkunststoffen. | |||
Antwort: Die Entstehung von Siedebläschen hat folgenden Hintergrund. Monomer siedet, also kocht bei 100,3 Grad Celsius. Wird diese Temperatur in der Prothese überschritten, fängt der Kunststoff an zu sieden und es entstehen kleine Gasbläschen innerhalb des Kunststoffes. Man sieht diese als weißen Schleier oder weiße Wölkchen. Bei der Polymerisation entsteht Wärme. Die Polymerisation ist eine exotherme Reaktion. Daher wird es sehr warm in den Kunststoffteilen. Je dicker der Kunststoff ist, je dicker das Stück oder die Prothese ist, desto eher besteht die Gefahr von Siedebläschen. Wenn man von außen, wie bei der Autopolymerisation, Druck dazu gibt, kann der Siedepunkt erhöht werden. Das vermeidet Siedebläschen bei der Autopolymerisation. Bei der Heißpolymerisation, bei der Kurzzeitpolymerisation, wird die Temperatur kurz abgesenkt, bei der Kurzzeitpolymerisation für dicke Stücke, um Siedebläschen zu vermeiden. Wir haben also zwei Möglichkeiten. Entweder die Temperatur absenken bei Heißpolymerisation oder Druck dazugeben von außen bei Autopolymerisation. | Antwort: Die Entstehung von Siedebläschen hat folgenden Hintergrund. Monomer siedet, also kocht bei 100,3 Grad Celsius. Wird diese Temperatur in der Prothese überschritten, fängt der Kunststoff an zu sieden und es entstehen kleine Gasbläschen innerhalb des Kunststoffes. Man sieht diese als weißen Schleier oder weiße Wölkchen. Bei der Polymerisation entsteht Wärme. Die Polymerisation ist eine exotherme Reaktion. Daher wird es sehr warm in den Kunststoffteilen. Je dicker der Kunststoff ist, je dicker das Stück oder die Prothese ist, desto eher besteht die Gefahr von Siedebläschen. Wenn man von außen, wie bei der Autopolymerisation, Druck dazu gibt, kann der Siedepunkt erhöht werden. Das vermeidet Siedebläschen bei der Autopolymerisation. Bei der Heißpolymerisation, bei der Kurzzeitpolymerisation, wird die Temperatur kurz abgesenkt, bei der Kurzzeitpolymerisation für dicke Stücke, um Siedebläschen zu vermeiden. Wir haben also zwei Möglichkeiten. Entweder die Temperatur absenken bei Heißpolymerisation oder Druck dazugeben von außen bei Autopolymerisation. | ||
7. Frage: Eine Oberkieferprothese soll möglichst genau passen. Wähle ein Verfahren aus. Begründe deine Wahl! | |||
Antwort: Bei der Polymerisation entsteht immer eine Schrumpfung. Sie liegt bei reinem Monomer um die 30%, bei Prothesenkunststoff immer noch um 2-3%. Beim Injektionsverfahren wird während der Polymerisation Kunststoff nachgepresst, sodass die Polymerisationsschrumpfung ausgeglichen wird. Es wäre also sinnvoll, das Injektionsverfahren zu verwenden. | Antwort: Bei der Polymerisation entsteht immer eine Schrumpfung. Sie liegt bei reinem Monomer um die 30%, bei Prothesenkunststoff immer noch um 2-3%. Beim Injektionsverfahren wird während der Polymerisation Kunststoff nachgepresst, sodass die Polymerisationsschrumpfung ausgeglichen wird. Es wäre also sinnvoll, das Injektionsverfahren zu verwenden. | ||
Antwort: Das warme Wasser wird zu Beginn der Polymerisation als Kühlwasser verwendet. Es ist nur 45 bis 55 Grad warm. Autopolymerisat ist eine sehr exotherme Reaktion, das heißt es entsteht in der Prothese sehr viel Hitze. Damit keine Siedebläschen entstehen, kühlt das Wasser die Prothese. Im weiteren Verlauf der Polymerisation erhöht das Wasser die Beweglichkeit der Monomere und sorgt so für eine bessere und vollständigere Polymerisation. Unter Druck wird polymerisiert, damit der Siedepunkt des Monomers erhöht wird und so keine Siedebläschen entstehen. Der Druck darf während der Polymerisation nie unterbrochen werden. ### | 8. Frage: Autopolymerisat soll in warmem Wasser und unter Druck polymerisiert wird. Erkläre warum das so ist? | ||
Antwort: Das warme Wasser wird zu Beginn der Polymerisation als Kühlwasser verwendet. Es ist nur 45 bis 55 Grad warm. Autopolymerisat ist eine sehr exotherme Reaktion, das heißt es entsteht in der Prothese sehr viel Hitze. Damit keine Siedebläschen entstehen, kühlt das Wasser die Prothese. Im weiteren Verlauf der Polymerisation erhöht das Wasser die Beweglichkeit der Monomere und sorgt so für eine bessere und vollständigere Polymerisation. Unter Druck wird polymerisiert, damit der Siedepunkt des Monomers erhöht wird und so keine Siedebläschen entstehen. Der Druck darf während der Polymerisation nie unterbrochen werden. <nowiki>###</nowiki> | |||
Aktuelle Version vom 10. Februar 2025, 22:23 Uhr
Übungsaufgaben zur Anwendung deiner neuen Kompetenzen zum Thema "Radikalische Polymerisation":
- Euer Thema im Labor ist mal wieder der Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dabei kommt auch die Fertigstellung Totaler Prothesen zur Sprache. Welche Anforderungen werden an Prothesenkunststoffe bzgl. des Zahntechnikers gestellt?
- Ein Behandler verordnet für einen Allergie-Patienten eine Totale Prothese aus Autopolymerisat mit "möglichst wenig Restmonomer". Du bekommst die Gelegenheit, mit dem Zahnarzt zu sprechen. Erläutere ihm deinen werkstoffkundlichen und fertigungstechnischen Standpunkt zu dem Thema.
- Für die Dokumentation im Rahmen des Medizinproduktegesetzes bekommst du im Labor die Aufgabe, die Verarbeitungsanleitung von Paladon in Stichworten zusammenzufassen.
- Die mechanischen Eigenschaften von Heißpolymerisat hängen von der Höhe der Wärmezufuhr zu Beginn der Polymerisation ab! Begründen Sie diese Aussage!
- Der Polymerisationsgrad gibt Auskunft über die Menge der Monomere im einer Polymerkette. Je höher der Polymerisationsgrad (also je mehr Monomere die einzelnen Ketten enthalten) desto besser sind die mechanischen Eigenschaften einer Prothese. Beurteile die Kurz- und Langzeit-Polymerisation beim Stopf-Press-Verfahren bzgl. des Polymerisationsgrades.
- Erläutere das Zustandekommen und die Vermeidung von Siedebläschen bei der Polymerisation von Prothesenkunststoffen.
- Eine Oberkieferprothese soll möglichst passgenau für einen anspruchsvollen Behandler hergestellt werden. Wähle ein Verfahren aus und begründe deine Wahl!
- Kaltpolymerisat (bzw. Autopolymerisat) soll in warmem Wasser und unter Druck polymerisiert wird. Welche Bedeutung haben diese Vorgaben?
Übungsaufgaben in vereinfachter Sprache
- Welche Anforderungen (Bedingungen) werden für den Zahntechniker an Prothesenkunststoffe gestellt?
- Ein Patient benötigt Totale Prothesen. Sie soll "möglichst wenig Restmonomer" haben. Welchen Werkstoff (Kunststoff) und welches Verfahren wirst du verwenden. Erkläre es dem Zahnarzt.
- Nenne die möglichen Arten der Polymerisation für Paladon (Heißpolymerisat). Lies in der Verarbeitungsanleitung.
- Die Festigkeit und Härte von Heißpolymerisat hängen von der Höhe der Wärmezufuhr zu Beginn der Polymerisation ab! Begründe diese Aussage!
- Der Polymerisationsgrad ist die Menge der Monomere im einer Polymerkette. Bei hohem Polymerisationsgrad sind die mechanischen Eigenschaften einer Prothese besser. Beurteile den Polymerisationsgrad bei Kurz- und Langzeit-Polymerisation mit dem Stopf-Press-Verfahren.
- Erläutere die Entstehung und die Vermeidung von Siedebläschen bei der Polymerisation von Prothesenkunststoffen.
- Eine Oberkieferprothese soll möglichst genau passen. Wähle ein Verfahren aus. Begründe deine Wahl!
- Autopolymerisat soll in warmem Wasser und unter Druck polymerisiert wird. Erkläre warum das so ist?
Lösungen:
KI-Lerntutor
Verwende diesen Prompt, um z.B. mit der datensicheren KI duck.ai die Fragen mit einem Tutor zu beantworten:
Du bist Lerntutor zum Thema "Radikalische Polymerisation" bei der Fertigstellung von Totalen Prothesen für Auszubildende im Zahntechnikerhandwerk. Stelle ein Frage nach der anderen. Beginne mit Frage 1. Stoppe nach jeder Frage und warte auf eine Antwort. Vergleiche die Antwort mit der vorgegebenen Antwort hinter jeder Frage. Beurteile die Antwort und gib Hinweise zur Verbesserung. Gib nie die richtige Antwort vor, sondern gibt Tipps und warte auf eine verbesserte Antwort. Sei erst zufrieden, wenn die Antwort richtig war. Lobe den Auzubildenen für richtige Antworten. Stelle nach einer richtigen Antwort die nächste Frage und verfahre genauso wie bei der Frage davor. Beende die Sitzung erst, wenn alle acht Fragen richtig beantwortet wurden!
###Übungsaufgaben zur Anwendung deiner neuen Kompetenzen zum Thema "Radikalische Polymerisation":
1. Frage: Welche Anforderungen (Bedingungen) werden für den Zahntechniker an Prothesenkunststoffe gestellt? Antwort:Der Zahntechniker muss die Prothese gut verarbeiten können. Sie muss einfach zu verarbeiten sein und schnell zu verarbeiten sein. Der Kunststoff darf nicht gesundheitsschädlich bei der Arbeit sein für den Zahntechniker. Oder er muss sich gut schützen können. Der Kunststoff muss gut polierbar sein. Der Kunststoff muss gut anpolymerisierbar sein. Das heißt, es müssen Zähne, Kunststoffzähne oder auch Unterfütterungen und Reparaturen sich gut mit der Prothese verbinden.
2. Frage: Ein Patient benötigt Totale Prothesen. Sie soll "möglichst wenig Restmonomer" haben. Welchen Werkstoff (Kunststoff) und welches Verfahren wirst du verwenden. Erkläre es dem Zahnarzt. Antwort:Du kannst Heißpolymerisat verwenden. Das musst du in der Langzeitpolymerisation polymerisieren, damit möglichst wenig Restmonommer entsteht. Außerdem musst du es 12-24 Stunden in Wasser lagern, damit das Restmonommer rausgeht. Ansonsten ist es besser, thermoplastischen Kunststoff zu verwenden, der schon polymerisiert ist und nur noch erwärmt wird und damit verformbar wird. Er wird mit dem Spritzgussverfahren verarbeitet.
3. Frage: Nenne die möglichen Arten der Polymerisation für Paladon (Heißpolymerisat). Lies in der Verarbeitungsanleitung. Antwort: Es gibt die Langzeitpolymerisation, es gibt die Kurzzeitpolymerisation für dünne Stücke, also für dünne Prothesen, es gibt die Kurzzeitpolymerisation für dicke Stücke, also für dicke Prothesen, und es gibt das Kulzer Wasserbadverfahren, das ein Zwischending zwischen Langzeit- und Kurzzeitpolymerisation ist.
4. Frage: Die Festigkeit und Härte von Heißpolymerisat hängen von der Höhe der Wärmezufuhr zu Beginn der Polymerisation ab! Begründe diese Aussage! Antwort: Je nach Verfahren wird zu Beginn unterschiedlich viel Temperatur oder unterschiedlich viel Wärme in den Kunststoff gegeben. Im Langzeitverfahren weniger, beim Kurzzeitverfahren mehr. Je mehr Wärme zu Beginn verwendet wird, desto mehr Initiatoren werden radikal. Wenn mehr Initiatoren radikal werden, gibt es mehr Ketten. Bei vielen Ketten ist aber der Polymerisationsgrad gering. Je mehr Ketten, desto geringer der Polymerisationsgrad. Das bedeutet, die Ketten sind besonders kurz. Je geringer die Temperatur, desto weniger Ketten gibt es, weil weniger Initiatoren radikal werden. Dann entstehen aber lange Ketten und ein hoher Polymerisationsgrad. Ein hoher Polymerisationsgrad bedeutet aber Festigkeit und Härte. Ein geringer Polymerisationsgrad bedeutet weniger Festigkeit und weniger Härte.
5. Frage: Der Polymerisationsgrad ist die Menge der Monomere im einer Polymerkette. Bei hohem Polymerisationsgrad sind die mechanischen Eigenschaften einer Prothese besser. Beurteile den Polymerisationsgrad bei Kurz- und Langzeit-Polymerisation mit dem Stopf-Press-Verfahren. Antwort: Beurteilen heißt, sich genau zu überlegen und zu begründen, wie das ist. Beim Kurzzeitverfahren wird am Anfang sehr viel Wärme an den Kunststoff abgegeben. Es wird ein heißes Wasserbad benutzt. Damit entstehen viele oder werden viele Initiatoren radikal. Es entstehen viele kurze Ketten. Der Polymerisationsgrad ist also niedrig. Bei der Langzeitpolymerisation wird weniger Temperatur verwendet, nur 90 Grad. Es entstehen weniger radikale Initiatoren und damit auch weniger Polymerketten. Diese sind aber dafür länger. Der Polymerisationsgrad ist also höher.
6. Frage: Erläutere die Entstehung und die Vermeidung von Siedebläschen bei der Polymerisation von Prothesenkunststoffen. Antwort: Die Entstehung von Siedebläschen hat folgenden Hintergrund. Monomer siedet, also kocht bei 100,3 Grad Celsius. Wird diese Temperatur in der Prothese überschritten, fängt der Kunststoff an zu sieden und es entstehen kleine Gasbläschen innerhalb des Kunststoffes. Man sieht diese als weißen Schleier oder weiße Wölkchen. Bei der Polymerisation entsteht Wärme. Die Polymerisation ist eine exotherme Reaktion. Daher wird es sehr warm in den Kunststoffteilen. Je dicker der Kunststoff ist, je dicker das Stück oder die Prothese ist, desto eher besteht die Gefahr von Siedebläschen. Wenn man von außen, wie bei der Autopolymerisation, Druck dazu gibt, kann der Siedepunkt erhöht werden. Das vermeidet Siedebläschen bei der Autopolymerisation. Bei der Heißpolymerisation, bei der Kurzzeitpolymerisation, wird die Temperatur kurz abgesenkt, bei der Kurzzeitpolymerisation für dicke Stücke, um Siedebläschen zu vermeiden. Wir haben also zwei Möglichkeiten. Entweder die Temperatur absenken bei Heißpolymerisation oder Druck dazugeben von außen bei Autopolymerisation.
7. Frage: Eine Oberkieferprothese soll möglichst genau passen. Wähle ein Verfahren aus. Begründe deine Wahl! Antwort: Bei der Polymerisation entsteht immer eine Schrumpfung. Sie liegt bei reinem Monomer um die 30%, bei Prothesenkunststoff immer noch um 2-3%. Beim Injektionsverfahren wird während der Polymerisation Kunststoff nachgepresst, sodass die Polymerisationsschrumpfung ausgeglichen wird. Es wäre also sinnvoll, das Injektionsverfahren zu verwenden.
8. Frage: Autopolymerisat soll in warmem Wasser und unter Druck polymerisiert wird. Erkläre warum das so ist? Antwort: Das warme Wasser wird zu Beginn der Polymerisation als Kühlwasser verwendet. Es ist nur 45 bis 55 Grad warm. Autopolymerisat ist eine sehr exotherme Reaktion, das heißt es entsteht in der Prothese sehr viel Hitze. Damit keine Siedebläschen entstehen, kühlt das Wasser die Prothese. Im weiteren Verlauf der Polymerisation erhöht das Wasser die Beweglichkeit der Monomere und sorgt so für eine bessere und vollständigere Polymerisation. Unter Druck wird polymerisiert, damit der Siedepunkt des Monomers erhöht wird und so keine Siedebläschen entstehen. Der Druck darf während der Polymerisation nie unterbrochen werden. ###