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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Tuberkulose Tuberkulose]

Aktuelle Version vom 22. Januar 2023, 23:33 Uhr

Die Tuberkulose

Tuberculose gehört weltweit neben der Malaria zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Sie wird auch kurz TBC genannt und verursacht oft Beschwerden der Lunge (wie eine Lungenentzündung), kann aber auch andere Organe, wie die Nieren, Darm oder die Knochen befallen. Weil die Tuberkulose sehr an den Kräften der Kranken zehrt, wurde sie früher auch "Schwindsucht" genannt. Ausgelöst wird eine TBC durch eine bestimmte Art von Bakterien, die "Mycobacterien" (meist das Mycobacterium tuberculosis oder Mycobacterium bovis). Fast immer werden Tuberkulosebakterien von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion, also über die Luft, übertragen. Das geschieht durch erregerhaltige Tröpfchen mit einer Größer kleiner als 5 µm. Nicht jeder, der Tuberkelbakterien in sich trägt, scheidet über Tröpfchen in der Ausatemluft Erreger aus. Voraussetzung dafür ist eine offene Tuberkulose, bei der der Krankheitsherd in der Lunge Anschluss an die Luftwege, also „nach außen“, hat. Nicht jeder, der Tuberkelbakterien einatmet, steckt sich zwangsläufig an, wie das bei anderen durch Tröpfcheninfektion übertragenen Krankheiten häufig der Fall ist, zum Beispiel bei Grippeviren.

Grundsätzlich wird der Erkrankungsverlauf bei der Tuberkulose in verschiedene Stadien eingeteilt. Krankheitszeichen, die sich direkt nach der Infektion manifestieren, werden als Primärtuberkulose bezeichnet. Diese kann bei intakter Immunabwehr aber auch ohne Krankheitszeichen ablaufen. Die Erreger „schlummern“ danach lebenslang im Körper (latente Tuberkuloseinfektion) und können jederzeit wieder reaktiviert werden (Sekundärtuberkulose). Die Patienten klagen oft über verschiedene Symptome: über Wochen anhaltender Husten mit Abhusten von gelblich-grünem Schleim, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Fieber zum Abend hin und Nachtschweiß. Beim Husten können Schmerzen in der Brust auftreten und es kann zu Atemnot kommen. Blutiger Auswurf beim Husten sollte umgehend ärztlich abgeklärt werden, da dies ein Hinweis auf eine offene Tuberkulose sein kann.

Da die Infektion sich zwar zumeist an der Lunge, aber eben prinzipiell auch an jedem anderen Organ abspielen kann, wird außerdem die Lungentuberkulose von der Organtuberkulose unterschieden.

Noch heute sterben jedes Jahr fast 2 Millionen Menschen (das sind etwa soviel, wie in Hamburg wohnen) auf der ganzen Welt an Tuberkulose. Früher war die Tuberkulose auch bei uns sehr häufig. Durch jahrzehntelange konsequente Maßnahmen (frühes Erkennen, Vorbeugen und erfolgreiche Therapie) ist sie jedoch mittlerweile viel seltener geworden. Doch gerade durch die fortschreitende Globalisierung und die dadurch entstehende zunehmende Vermischung von Bevölkerungsgruppen gewinnt die Tuberkulose-Erkrankung auch in Deutschland wieder mehr an Bedeutung.

Bei gesicherter Tuberkulose oder auch nur hochgradigem Tuberkuloseverdacht müssen daher alle Patienten mit einer Kombinationstherapie aus mehreren, speziell gegen Mycobacterium tuberculosis wirksamen Antibiotika (auch Antituberkulotika genannten Medikamenten) behandelt werden.

Da sich die Erreger nur sehr langsam teilen und außerdem in den tuberkulösen Granulomen (durch die Tuberkulose hervorgerufene lokale Organdefekte) lange Zeit ruhen können, ist die Gefahr der Resistenzentwicklung bei Mykobakterien besonders hoch. Eine Antibiotikaresistenz ist die Eigenschaft von Bakterien die es ihnen ermöglicht, die Wirkung des Antibiotikums abzuschwächen oder ganz zu neutralisieren. Außerdem muss die Behandlungsdauer, ebenfalls wegen der niedrigen Teilungsgeschwindigkeit, unbedingt ausreichend lang sein, um Rückfälle zu vermeiden.



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