Schmelzverfahren: Unterschied zwischen den Versionen

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=Schmelzen von Metallen in der Zahntechnik=
=Schmelzen von Metallen in der Zahntechnik=
Um die Legierung gießen zu können, muss sie zuerst geschmolzen werden. Dafür wird die Legierung auf die Schmelztemperatur erhitzt, und zum Gießen wird sie auf die Gießtemperatur gebracht (die Schmelztemperatur und Gießtemperatur sind für Legierungen immer angegeben).


Allgemeines zum Thema
In der Zahntechnik werden hauptsächlich drei Schmelzverfahren verwendet:


Gewichtete Kriterien für einen guten Schmelzofen erstellen, evtl. aus Sicht von Zahntechniker (Technisch), Laborbesitzer (Wirtschaftlich), Zahnarzt (Qualität), Patienten(Qualität)
*Flammschmelzverfahren
*Widerstandsschmelzverfahren
*Induktionsschmelzverfahren


Informieren, Plakat erstellen (keine ganzen Sätze abschreiben)
Diese Schmelzverfahren erhitzen die Legierungen bis auf die Gießtemperatur auf unterschiedliche Weise und haben jeweils ihre Vor- und Nachteile.


Plakat-Präsentation / Galeriegang, wenn die Gruppe groß genug ist
== Flammschmelzverfahren ==
 
'''Allgemeines'''
Eintragen der Kriterien
[[File:Flammschmelzen_Acetylen_Sauerstoff_Aufbau.png|300px| Aufbau zum Flammschmelzen mit Acetylen und Sauerstoff|mini]]
 
[[Datei:Keramik Tiegel Gussschleuder.png|mini|200x200px|Keramik Tiegel für ein Gießgerät (hier Schleuderguss) mit dem Flammschmelzverfahren]]
Vergleich der Verfahren anhand Kriterien
Beim Flammschmelzen wird die Legierung in einem Tiegel mithilfe einer Gas-Sauerstoff-Flamme geschmolzen (siehe Videos). Der Prozess beginnt damit, dass ein Brenngas (wie beispielsweise Acetylen oder Propan) mit Sauerstoff vermischt und durch eine Düse am Brenner (Handstück) geleitet wird. Das aus der Düse austretende Gasgemisch wird angezündet (siehe Video). Eine Flamme mit extrem hoher Temperatur entsteht. Je nach Brenngas können Temperaturen von bis zu 3200 °C erreicht werden.
 
== Flammschmelzen ==
[[schmelzofen_offene_flamme | Informationsmaterial zum Thema Offene Flamme]]


'''Allgemeines'''
Dieses Verfahren erfordert ein hohes Maß an handwerklichem Geschick und ist vor allem für die Verarbeitung geringer Metallmengen ausgelegt.
[[File:Flammschmelzen_Acetylen_Sauerstoff_Aufbau.png|300px|rechts| Aufbau zum Flammschmelzen mit Acetylen und Sauerstoff]]
Beim Flammschmelzen wird das Metall in einer keramischen Schmelzmulde mithilfe einer Brenngas-Sauerstoff-Flamme geschmolzen. Dieses Verfahren erfordert viel handwerkliches Geschick und ist für die Verarbeitung von eher geringen Metallmengen ausgelegt.


Beim Flammschmelzen wird die Legierung mithilfe einer Gas-Sauerstoff-Flamme in einem Tiegel geschmolzen. Der Prozess beginnt damit, dass ein Brenngas (z.B. meist Acetylen oder Propan) mit Sauerstoff vermischt und durch eine Düse am Brenner (Handstück) geleitet wird. An der Düse entzündet sich das Gemisch und bildet eine Flamme mit einer extrem hohen Temperatur. Dabei können je nach Brenngas Temperaturen von bis zu 3200 °C erreicht werden.
Das Flammschmelzverfahren zeichnet sich durch seine kostengünstige Anschaffung und den Betrieb aus. Die Geräte zur Flammschmelze erfordern nur geringe Wartung und sind robust, sodass sie nicht leicht beschädigt werden. Beachten Sie, dass das Flammschmelzverfahren nur für kleine Mengen an Legierungen geeignet ist. Das Flammschmelzverfahren erfordert viel Übung und ist nicht ungefährlich. Es besteht zudem die Gefahr der Überhitzung der Legierung, was zu einer geringeren Qualität führen kann.


'''Ablauf'''
'''Ablauf'''
[[File:Flammschmelzen_Druckminderer.png|300px|rechts| Druckminderer an einer Gasflasche]]
[[File:Flammschmelzen_Druckminderer.png|300px| Druckminderer an einer Gasflasche|mini]]
Das Flammschmelzverfahren erfordert Übung und ist für ungelernte hoch Gefährlich. Es darf nur nach einer ausführlichen Einweisung durchgeführt werden. Diese Beschreibung dient nur zur Veranschaulichung und ersetzt keine Einweisung. Den genauen Ablauf und alle Sicherheitsvorkehrungen lernt man von erfahrenen KollegInnen im Labor.
Das Flammschmelzverfahren erfordert Übung und ist für Ungelernte äußerst gefährlich. Es darf nur nach einer ausführlichen Einweisung durchgeführt werden. Diese Beschreibung dient lediglich zur Veranschaulichung und ersetzt keine professionelle Einweisung. Den genauen Ablauf und alle Sicherheitsvorkehrungen erlernt man am besten von erfahrenen Kollegen im Labor.


Beispielhafter Ablauf: Die Gasflaschen müssen gegen Umfallen und stöße gesichert sein. Das Flaschenventil muss geöffnet werden, dann zeigt das Inhaltsmanometer an dem angeschraubten Druckminderer den Druck der Gasflasche und damit auch den Inhalt der Gasflasche an. An der Einstellschraube kann man den Arbeitsdruck einstellen, dieser wird an dem Arbeitsmanometer angezeigt. Der Arbeitsdruck ist viel geringer als der Gasflaschendruck. Der Arbeitsdruck ist der Druck mit dem das Gas über die Schläuche zum Brenner geleitet werden.
Grober Ablauf: Die Gasflaschen müssen gegen Umfallen und Stöße gesichert sein. Zunächst wird das Flaschenventil geöffnet, wobei das Inhaltsmanometer am angeschraubten Druckminderer den Druck der Gasflasche und somit den Inhalt anzeigt. Über die Einstellschraube kann der Arbeitsdruck festgelegt werden, welcher am Arbeitsmanometer angezeigt wird. Der Arbeitsdruck ist wesentlich niedriger als der Gasflaschendruck und bestimmt den Druck, mit dem das Gas durch die Schläuche zum Brenner geleitet wird. Nachdem das Absperrventil geöffnet wurde, kann das Gas zum Brenner fließen. Hinter dem Absperrventil sollte ein Sicherheitsventil angebracht werden, falls es zu einem Flammrückschlag kommt.
Das Absperrventil muss geöffnet werden, dann kann das Gas zum Brenner fließen. Hinter dem Absperrventil muss ein Sicherheitsventil angebracht werden, falls es zu einen Flammrückschlag kommt.


Folgende Reihenfolge muss laut DGUV bei Saugbrennern üblicherweise eingehalten werden:
Üblicherweise wird bei Saugbrennern folgende Reihenfolge eingehalten:


1. Sauerstoffventil öffnen,
#Sauerstoffventil öffnen,
#Brenngasventil öffnen,
#Ausströmendes Gasgemisch anzünden,
#Flamme einstellen.


2. Brenngasventil öffnen,
Zum Abschalten erfolgt der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge.


3. ausströmendes Gasgemisch anzünden,
Beim Flammschmelzen wird immer eine Vormischflamme genutzt, bei der dem Brenngas vorher Sauerstoff zugemischt wird. Beim Flammschmelzen wird üblicherweise eine Flamme mit geringem Sauerstoffanteil verwendet, sodass die Flamme der Umgebung den Sauerstoff entzieht und dieser nicht mit der schmelzenden Legierung reagieren kann (siehe Videos).


4. Flamme einstellen.
Die Menge an ausströmendem Gas wird als Ausströmgeschwindigkeit bezeichnet. Je nach zu schmelzender Legierung wird eine harte Flamme (große Ausströmgeschwindigkeit) oder eine weiche Flamme (geringe Ausströmgeschwindigkeit) eingestellt. Eine höhere Ausströmgeschwindigkeit führt zu einer heißeren (harten) Flamme.


Zum Abstellen muss in umgekehrter Reihenfolge verfahren werden.<ref>https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/319</ref>
Hier einige kurze Videos die ein Flammschmelzen zeigen (Bitte die Hinweise zur persönlichen Schutzausrüstung beachten):
 
Beim Flammschmelzen wird immer eine Vormischflamme genutzt. Bei einer Vormischflamme wird dem Brennstoff vorher Sauerstoff zugemischt. Beim Flammschmelzen wird üblicherweise eine Flamme mit wenig Sauerstoff verwendet, so entzieht die Flamme der Umgebung den Sauerstoff und der Umgebungssauerstoff kann nicht an die Schmelze gelangen. So verhindert man, dass der Sauerstoff mit der geschmolzenen Legierung reagiert.
 
[Bild Foto unterschiedliche Flammen, Neutrale, oxidierende und aufkohlende Flamme]
 
Die Menge an Gas die ausströmt wird als Ausströmgeschwindigkeit bezeichnet.
Je nach zu schmelzender Legierung wird eine harte (große Ausströmgeschwindigkeit) oder weiche (geringe Ausströmgeschwindigkeit) Flamme eingestellt. Je höher die Ausströmgeschwindigkeit desto heißer wird die Flamme.
 
Das Flammschmelzverfahren benötigt viel Übung und ist auch nicht ganz ungefährlich. Zudem Überhitzt man schnell die Legierung, welches zu einer geringeren Qualität führen kann. Beim Flammschmelzverfahren können nur geringe Mengen an Legierung geschmolzen werden.
 
Hier einige kurze Videos die ein Flammschmelzen zeigen:


Flammschmelzen
Flammschmelzen
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'''Gesundheits- und Arbeitsschutz'''
'''Gesundheits- und Arbeitsschutz'''
Grundsätzlich gilt: Geräte werden nur verwendet wenn man darin Eingewiesen wurde und man sich sicher ist, damit sicher Umgehen zu können.


Dies gilt insbesondere für das Flammschmelzen. Hier sind einige Sicherheitshinweise die es zu beachten gilt:
Im Bereich des Gesundheits- und Arbeitsschutzes gelten grundsätzliche Regeln: Geräte sollten nur von Personen verwendet werden, die darin geschult wurden und sich sicher im Umgang damit fühlen.
Man muss die persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen. Dass heißt spezielle Schutzhandschuhe zum Flammschmelzen, Schutzbrille und einen Körperschutzanzug. Die Haare müssen zusammen gebunden sein. Schmuck sollte nicht getragen werden.
Die Gasflaschen müssen vor Umfallen und Stößen geschützt sein. Zudem dürfen die Gasflaschen normalerweise nur aufrecht verwendet werden. DIe Gasflaschen dürfen also nicht liegen.
Die Umgebung muss geschützt sein, so dürfen z.B. keine brennbaren Gegenstände herumliegen.
In kleineren Räumen muss für eine Frischluftzufur gesorgt werden.


Die Sauerstoffflasche kann bei falschen Umgang wie eine Rakete umherfliegen.
Dies ist besonders wichtig beim Flammschmelzen. Hier sind einige Sicherheitshinweise zu beachten:


Das Brenngas ist hoch explosiv und leicht entzündlich.
*Persönliche Schutzausrüstung (PSA) muss getragen werden. Dazu gehören spezielle Schutzhandschuhe für das Flammschmelzen, eine Schutzbrille und ein Körperschutzanzug. Die Haare sollten zusammengebunden sein, und das Tragen von Schmuck ist nicht empfehlenswert.
 
*Gasflaschen müssen vor Umfallen und Stößen geschützt werden. Außerdem sollten Gasflaschen normalerweise nur aufrecht verwendet werden. Es ist wichtig, dass die Gasflaschen nicht liegend aufbewahrt werden.
 
*Die Arbeitsumgebung muss geschützt sein. Es sollten keine brennbaren Gegenstände in der Nähe liegen. In kleineren Räumen sollte für eine ausreichende Frischluftzufuhr gesorgt werden.
 
*Die unsachgemäße Handhabung der Sauerstoffflasche kann zu gefährlichen Situationen führen, wie beispielsweise dem Wegfliegen wie eine Rakete.
 
*Das Brenngas ist hoch explosiv und leicht entzündlich. Es ist äußerste Vorsicht geboten.
 
Bitte beachten Sie diese Sicherheitshinweise, um Unfälle zu vermeiden und die Gesundheit und Sicherheit aller zu gewährleisten.


Viele nützliche Tipps findet man bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zum Thema Gasschweißen: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/319
Viele nützliche Tipps findet man bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zum Thema Gasschweißen: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/319


== Widerstandsofen ==
== Widerstandsschmelzverfahren ==
[[schmelzofen_widerstandsofen | Informationsmaterial zum Thema Widerstandsofen]]
[[File:Widerstandsschmelzen_Skizze.PNG|300px| Querschnitt Tiegel mit Legierung umgeben von einer Spule durch die Strom fließt|mini]]
[[File:Widerstandsschmelzen_Skizze.PNG|300px|right| Querschnitt Tiegel mit Legierung umgeben von einer Spule durch die Strom fließt]]
Beim Widerstandsschmelzen erfolgt das Schmelzen der Legierung durch einen erhitzten Heizleiter.
Beim Widerstandsschmelzen erfolgt das Schmelzen der Legierung durch eine Heizleiter. Ein Heizleiter ist ein Draht durch den Strom fließen, der einen hohen elektrischen Widerstand hat und hohe Temperaturen verträgt. Durch den Heizleiter wird elektrischer Strom geleitet, wenn der Strom (also die Elektronen) auf Widerstand treffen entsteht Wärme.  
 
Der Heizleiter umgibt den Tiegel mit der Legierung (siehe Abbildung). Der Heizleiter wird stark erhitzt und erhitzt somit die Legierung in dem Tiegel, bis die Legierung schmilzt.
Ein Heizleiter ist ein Draht durch den Strom fließen, der einen hohen elektrischen Widerstand hat und hohe Temperaturen verträgt. Durch den Heizleiter wird elektrischer Strom geleitet, wenn der Strom (also die Elektronen) auf Widerstand (die Atomkerne im Heizleiter) treffen, schwingen die Atomkerne und durch die Reibung entsteht Wärme.  
Der Heizleiter umgibt (rundherum) den Tiegel mit der Legierung (siehe Abbildung). Der Heizleiter wird stark erhitzt und erhitzt somit die Legierung in dem Tiegel, bis die Legierung schmilzt.  


Hier ein kleines Video über ein Gießgerät mit Widerstandsschmelzverfahren:
Hier ein kleines Video über ein Gießgerät mit Widerstandsschmelzverfahren:


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</html>[[Datei:Keramik Tiegel Widerstandsofen.png|mini|224x224px|Keramik Tiegel für ein Gießgerät mit Widerstandsschmelzverfahren]]Hier ein kleines Video, welches verdeutlicht warum die Wärme im Heizleiter entsteht:
 
Hier ein kleines Video, welches verdeutlicht warum die Wärme im Heizleiter entsteht:


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Den Strom kann man sehr gut steuern, daher kann man die erwärmung der Schmelze gut steuern und es kommt die Qualität der Güsse sind sehr gut. Das Verfahren eignet sich zum Schmelzen von Legierungen mit Schmelzpunkten von bis zu etwa 1300°C. Der Einsatz solcher Geräte ist vor allem beim Gießen von Edelmetall-Legierungen üblich. NEM-Legierungen haben jedoch häufig einen zu hohen Schmelzpunkt und können mit dem Widerstandsschmelzen nicht geschmolzen werden. Das Widerstandsschmelzverfahren dauert normalerweise etwa 8 Minuten (bei dem Gussgerät mit Widerstandsschmelzverfahren Heraeus Combilabor CL-G 77 A).
Freiwillige Zusatzinformationen (falls noch Zeit vorhanden ist): https://www.youtube.com/watch?v=g5tR0AzQjfE


Das Gussgerät mit Widerstandsschmelzverfahren viel mehr als das Flammschmelzverfahren aber weniger als das Induktionsverfahren. Bei dem Widerstandsschmelzverfahren gehen die Heizleiter je nach geschmolzener Legierung etwa einmal im Jahr kaputt. Dies kostet natürlich auch Geld. Ansonsten braucht das Gerät keine besondere Wartung.
Der Strom kann effektiv gesteuert werden, wodurch eine präzise Kontrolle der Schmelzerwärmung möglich ist und hochwertige Gussteile entstehen. Dieses Verfahren eignet sich für Legierungen mit Schmelzpunkten von bis zu etwa 1300°C. Es wird hauptsächlich beim Gießen von Edelmetall-Legierungen angewendet. NEM-Legierungen haben oft einen zu hohen Schmelzpunkt, wodurch sie nicht mit dem Widerstandsschmelzverfahren geschmolzen werden können. Die Durchführung des Widerstandsschmelzverfahrens dauert normalerweise etwa 8 Minuten (bei Verwendung des Gussgeräts Heraeus Combilabor CL-G 77 A mit Widerstandsschmelzverfahren).


Heute werden keine Gussgeräte mit Widerstandsschmelzverfahren mehr angeboten, man kann aber noch gebrauchte Gussgeräte mit Widerstandsschmelzverfahren finden. Wenn diese jedoch kaputt gehen, ist es sehr schwer Ersatzteile zu finden.
Die Bedienung des Gussgeräts mit Widerstandsschmelzverfahren ist sehr einfach.


'''Gefahren beim Widerstandsschmelzen'''
Im Vergleich zum Flammschmelzverfahren ist das Gussgerät mit Widerstandsschmelzverfahren teurer, aber günstiger als das Induktionsverfahren. Bei diesem Verfahren gehen die Heizleiter, abhängig von der geschmolzenen Legierung, etwa einmal im Jahr kaputt. Dies bedeutet zusätzliche Kosten. Ansonsten erfordert das Gerät keine besondere Wartung. Der Stromverbrauch ist sehr hoch und das Metall wird über die Heizleiter erwärmt, daher wird viel Energie verschwendet.


Hinweis: Alle Geräte sollten immer nur nach Lesen und verstehen der Gebrauchsanleitung und im Anschluss an eine ausführliche und verstandene Einweisung bedient werden!
Heutzutage werden keine neuen Gussgeräte mit Widerstandsschmelzverfahren mehr hergestellt, aber gebrauchte Geräte sind noch erhältlich. Es kann jedoch schwierig sein, Ersatzteile zu finden, wenn sie beschädigt sind.
 
'''Gesundheits- und Arbeitsschutz'''


Die Oberfläche des Das Anfassen des Gerätes kann zu Verbrennungen führen. Bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann es durch die hohe Spannung zu lebensgefährlichen Stromstößen kommen.
Hinweis: Alle Geräte sollten immer nur nach Lesen und Verstehen der Gebrauchsanleitung und im Anschluss an eine ausführliche und verstandene Einweisung bedient werden!


== Induktionsofen ==
Die Oberfläche des Gussgerätes wird sehr heiß, dies kann zu Verbrennungen führen. Bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann es durch die hohe Spannung zu lebensgefährlichen Stromstößen kommen.
[[schmelzofen_induktionsofen | Informationsmaterial zum Thema Induktionsofen]]


[[Bild:Induktionschmelzen Skizze.png|300x300px| Schmelztiegel umgeben von wassergekühlter Induktionsspule|mini]]
== Induktionsschmelzverfahren ==
[[Datei:Induktionsschmelzen 2.png|mini|300x300px|Tiegel mit Spule und Hochfrequenz-Magnetfeld]]
In der Zahntechnik wird das Induktionsschmelzen mithilfe von induktiven Gießgeräten durchgeführt. Dabei wird die Legierung, die gegossen werden soll, mit induktiver Wärme geschmolzen.


Induktionsschmelzen geschieht in der Zahntechnik mit sogenannten induktiven Gießgeräten. Die Legierung die gegossen werden soll, muss dazu natürlich erst geschmolzen werden. Dies geschieht durch induktive Wärme. Die Legierung muss dazu magnetisierbar sein und seine Magnetisierung selbstständig beibehalten (ferromagnetisch).
Um diesen Prozess durchführen zu können, muss die Legierung magnetisierbar sein und ihre Magnetisierung selbstständig beibehalten, was als ferromagnetisch bezeichnet wird. Beispiele für ferromagnetische Materialien sind Cobalt, Nickel und Eisen, während Silber, Gold und Aluminium nicht ferromagnetisch sind. Aufgrund der Tatsache, dass Dentallegierungen nie zu 100 % aus Gold bestehen und andere ferromagnetische Elemente hinzugefügt wurden, können alle Dentallegierungen mit diesem Verfahren geschmolzen werden. Das Induktionsschmelzverfahren erreicht Temperaturen von bis zu 2000 °C.


Ferromagnetisch sind z.B. Cobalt, Nickel und Eisen. Nicht ferromagnetisch sind Silber, Gold und Aluminium. Reine Goldlegierungen könnten also nicht mit diesem Verfahren geschmolzen werden. Die Legierungen bestehen allerdings nie aus 100 % Gold und wenn andere Bestandteile ferromagnetisch sind, funktioniert es auch.
Um die Legierung zu schmelzen, wird sie in einen Tiegel gefüllt, der von einer Spule umgeben ist (siehe Abbildung). Durch die Spule fließt ein Hochfrequenzstrom, dessen Richtung sehr häufig wechselt (ungefähr 1,5 Millionen Mal pro Sekunde). Dadurch erzeugt die Spule ein hochfrequentes Magnetfeld, das die Legierung im Tiegel magnetisiert.[[Datei:Keramik Tiegel Induktionsschmelzverfahren.png|mini|251x251px|Keramik Tiegel für ein Gießgerät mit Induktionsschmelzverfahren]]Das ständig wechselnde Magnetfeld bringt die freien Elektronen (Elektronegas, negativ geladen) und Metall-Ionen (positiv geladen) in einem Metallgitter der Legierung in Bewegung. Diese Bewegung der Elektronen erzeugt Wärme in der Legierung, die nach kurzer Zeit (etwa 4 Minuten) ausreicht, um die Legierung zu schmelzen. Gleichzeitig kommt es zu einer guten Durchmischung der Schmelze. Da die Spule selbst warm wird und sich in unmittelbarer Nähe zur heißen Legierung befindet, muss sie mit Wasser gekühlt werden (siehe Abbildung).


Um die Legierung zu schmelzen wird die Legierung in einen Tiegel gefüllt und dieser Tiegel ist von einer Spule umgeben. An dieser Spule wird Wechselspannung angelegt, die Richtung, in der die Elektronen in der Spule fließen wechselt also sehr häufig.
Durch die präzise Steuerung der Hochfrequenz besteht normalerweise kein Risiko einer Überhitzung der Legierung. Dadurch werden gute Gussergebnisse erzielt. Da die Wärme direkt in der Legierung erzeugt wird, ist dieses Verfahren äußerst effizient im Hinblick auf den Stromverbrauch.


[Animation Wechselspannung in der Spule]
Allerdings ist das Induktionsschmelzen keine kostengünstige Methode. Das Gießgerät hat einen hohen Anschaffungspreis und erfordert regelmäßige Wartung. Zudem besteht wie bei den meisten komplexen Geräten die Möglichkeit einer Fehlfunktion. Beim Gießen entstehen außerdem Stromkosten.


Durch diese Spannung wird die Legierung im inneren des Tiegels magnetisch und es wechselt ständig seine Polung (positiv, negativ, positiv, negativ und dass immer wieder ganz schnell hintereinander).
Die Bedienung des Gießgeräts durch den Zahntechniker ist nach einer Einweisung einfach. Die meisten Geräte haben bereits die gängigen Legierungen vorprogrammiert, sodass der Benutzer lediglich den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen muss.


Dieses ständig wechselnde Magnetfeld bringt die freien Elektronen (Elektronegas, negativ geladen) und Metall-Ionen (positiv geladen) in einem Metallgitter in Bewegung. Durch diese Bewegung der Elektronen in der Legierung wird Wärme erzeugt, die nach kurzer Zeit ausreicht, um die Legierung zu schmelzen. Dabei kommt es gleichzeitig zu einer guten Durchmischung der Schmelze. Die Spule wird dabei selbst warm und zusätzlich ist die Spule noch nah an der sehr heißen Legierung. Daher muss die Spule mit Wasser gekühlt werden (siehe Abbildung).


Da man die Spannung sehr gut steuern kann, kommt es normalerweise nicht zu einer Überhitzung der Legierung. Dies führt zu guten Gussergebnissen und vermeidet unnötig langes ausarbeiten.
Das Induktionsschmelzen ist aber nicht so günstig. Das Gießgerät hat einen hohen Anschaffungspreis und muss regelmäßig gewartet werden. So muss regelmäßig das Kühlwasser nachgefüllt werden und
Zudem kann es wie die meisten komplizierten Geräte kaputt gehen. Beim Gießen werden zudem hohe Stromkosten verursacht.
Die Bedienung durch den Zahntechniker ist nach einer Einweisung einfach. Die meisten Geräte haben die üblichen Legierungen bereits einprogrammiert und man muss nur noch den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen.




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'''Gefahren beim Induktionsschmelzen'''
'''Gefahren beim Induktionsschmelzverfahren'''


Hinweis: Alle Geräte sollten immer nur nach Lesen und verstehen der Gebrauchsanleitung und im Anschluss an eine ausführliche und verstandene Einweisung bedient werden!
Hinweis: Alle Geräte sollten immer nur nach Lesen und verstehen der Gebrauchsanleitung und im Anschluss an eine ausführliche und verstandene Einweisung bedient werden!
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Die geschmolzene Legierung und die Spule werden wie erwähnt sehr warm. Das Anfassen des Gerätes kann zu Verbrennungen führen. Bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann es durch die hohe Spannung zu lebensgefährlichen Stromstößen kommen. Zudem ist das Gerät nicht für Menschen mit Herzschrittmachern geeignet, da die erzeugten Magnetfelder zu Störungen beim Herzschrittmacher führen können.
Die geschmolzene Legierung und die Spule werden wie erwähnt sehr warm. Das Anfassen des Gerätes kann zu Verbrennungen führen. Bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann es durch die hohe Spannung zu lebensgefährlichen Stromstößen kommen. Zudem ist das Gerät nicht für Menschen mit Herzschrittmachern geeignet, da die erzeugten Magnetfelder zu Störungen beim Herzschrittmacher führen können.


== Einzelnachweise ==
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== Quellen ==
DGUV Gasschweißen,
Videos von YouTube
Gebrauchsanleitung Heracast iQ
Gebrauchsanleitung CL G 77 A
Der passgenaue Dentalguss (Heraeus)
ZTM Michael Henninger
BG ETEM Unternehmermodell Zahntechnik
BG ETEM Arbeiten in zahntechnischen Laboratorien
Dissertation "Prozess-Gefüge-Eigenschafts-Beziehungen für das Urformen von Mikroproben"
Handbuch des Kronen und Brückenersatzes
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2023, 14:16 Uhr

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Schmelzen von Metallen in der Zahntechnik

Um die Legierung gießen zu können, muss sie zuerst geschmolzen werden. Dafür wird die Legierung auf die Schmelztemperatur erhitzt, und zum Gießen wird sie auf die Gießtemperatur gebracht (die Schmelztemperatur und Gießtemperatur sind für Legierungen immer angegeben).

In der Zahntechnik werden hauptsächlich drei Schmelzverfahren verwendet:

  • Flammschmelzverfahren
  • Widerstandsschmelzverfahren
  • Induktionsschmelzverfahren

Diese Schmelzverfahren erhitzen die Legierungen bis auf die Gießtemperatur auf unterschiedliche Weise und haben jeweils ihre Vor- und Nachteile.

Flammschmelzverfahren

Allgemeines

Aufbau zum Flammschmelzen mit Acetylen und Sauerstoff
Keramik Tiegel für ein Gießgerät (hier Schleuderguss) mit dem Flammschmelzverfahren

Beim Flammschmelzen wird die Legierung in einem Tiegel mithilfe einer Gas-Sauerstoff-Flamme geschmolzen (siehe Videos). Der Prozess beginnt damit, dass ein Brenngas (wie beispielsweise Acetylen oder Propan) mit Sauerstoff vermischt und durch eine Düse am Brenner (Handstück) geleitet wird. Das aus der Düse austretende Gasgemisch wird angezündet (siehe Video). Eine Flamme mit extrem hoher Temperatur entsteht. Je nach Brenngas können Temperaturen von bis zu 3200 °C erreicht werden.

Dieses Verfahren erfordert ein hohes Maß an handwerklichem Geschick und ist vor allem für die Verarbeitung geringer Metallmengen ausgelegt.

Das Flammschmelzverfahren zeichnet sich durch seine kostengünstige Anschaffung und den Betrieb aus. Die Geräte zur Flammschmelze erfordern nur geringe Wartung und sind robust, sodass sie nicht leicht beschädigt werden. Beachten Sie, dass das Flammschmelzverfahren nur für kleine Mengen an Legierungen geeignet ist. Das Flammschmelzverfahren erfordert viel Übung und ist nicht ungefährlich. Es besteht zudem die Gefahr der Überhitzung der Legierung, was zu einer geringeren Qualität führen kann.

Ablauf

Druckminderer an einer Gasflasche

Das Flammschmelzverfahren erfordert Übung und ist für Ungelernte äußerst gefährlich. Es darf nur nach einer ausführlichen Einweisung durchgeführt werden. Diese Beschreibung dient lediglich zur Veranschaulichung und ersetzt keine professionelle Einweisung. Den genauen Ablauf und alle Sicherheitsvorkehrungen erlernt man am besten von erfahrenen Kollegen im Labor.

Grober Ablauf: Die Gasflaschen müssen gegen Umfallen und Stöße gesichert sein. Zunächst wird das Flaschenventil geöffnet, wobei das Inhaltsmanometer am angeschraubten Druckminderer den Druck der Gasflasche und somit den Inhalt anzeigt. Über die Einstellschraube kann der Arbeitsdruck festgelegt werden, welcher am Arbeitsmanometer angezeigt wird. Der Arbeitsdruck ist wesentlich niedriger als der Gasflaschendruck und bestimmt den Druck, mit dem das Gas durch die Schläuche zum Brenner geleitet wird. Nachdem das Absperrventil geöffnet wurde, kann das Gas zum Brenner fließen. Hinter dem Absperrventil sollte ein Sicherheitsventil angebracht werden, falls es zu einem Flammrückschlag kommt.

Üblicherweise wird bei Saugbrennern folgende Reihenfolge eingehalten:

  1. Sauerstoffventil öffnen,
  2. Brenngasventil öffnen,
  3. Ausströmendes Gasgemisch anzünden,
  4. Flamme einstellen.

Zum Abschalten erfolgt der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge.

Beim Flammschmelzen wird immer eine Vormischflamme genutzt, bei der dem Brenngas vorher Sauerstoff zugemischt wird. Beim Flammschmelzen wird üblicherweise eine Flamme mit geringem Sauerstoffanteil verwendet, sodass die Flamme der Umgebung den Sauerstoff entzieht und dieser nicht mit der schmelzenden Legierung reagieren kann (siehe Videos).

Die Menge an ausströmendem Gas wird als Ausströmgeschwindigkeit bezeichnet. Je nach zu schmelzender Legierung wird eine harte Flamme (große Ausströmgeschwindigkeit) oder eine weiche Flamme (geringe Ausströmgeschwindigkeit) eingestellt. Eine höhere Ausströmgeschwindigkeit führt zu einer heißeren (harten) Flamme.

Hier einige kurze Videos die ein Flammschmelzen zeigen (Bitte die Hinweise zur persönlichen Schutzausrüstung beachten):

Flammschmelzen


Flammschmelzen und anschließendes Gussschleudern



Flammschmelzen in der Nahaufnahme


Gesundheits- und Arbeitsschutz

Im Bereich des Gesundheits- und Arbeitsschutzes gelten grundsätzliche Regeln: Geräte sollten nur von Personen verwendet werden, die darin geschult wurden und sich sicher im Umgang damit fühlen.

Dies ist besonders wichtig beim Flammschmelzen. Hier sind einige Sicherheitshinweise zu beachten:

  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA) muss getragen werden. Dazu gehören spezielle Schutzhandschuhe für das Flammschmelzen, eine Schutzbrille und ein Körperschutzanzug. Die Haare sollten zusammengebunden sein, und das Tragen von Schmuck ist nicht empfehlenswert.
  • Gasflaschen müssen vor Umfallen und Stößen geschützt werden. Außerdem sollten Gasflaschen normalerweise nur aufrecht verwendet werden. Es ist wichtig, dass die Gasflaschen nicht liegend aufbewahrt werden.
  • Die Arbeitsumgebung muss geschützt sein. Es sollten keine brennbaren Gegenstände in der Nähe liegen. In kleineren Räumen sollte für eine ausreichende Frischluftzufuhr gesorgt werden.
  • Die unsachgemäße Handhabung der Sauerstoffflasche kann zu gefährlichen Situationen führen, wie beispielsweise dem Wegfliegen wie eine Rakete.
  • Das Brenngas ist hoch explosiv und leicht entzündlich. Es ist äußerste Vorsicht geboten.

Bitte beachten Sie diese Sicherheitshinweise, um Unfälle zu vermeiden und die Gesundheit und Sicherheit aller zu gewährleisten.

Viele nützliche Tipps findet man bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zum Thema Gasschweißen: https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/319

Widerstandsschmelzverfahren

Querschnitt Tiegel mit Legierung umgeben von einer Spule durch die Strom fließt

Beim Widerstandsschmelzen erfolgt das Schmelzen der Legierung durch einen erhitzten Heizleiter.

Ein Heizleiter ist ein Draht durch den Strom fließen, der einen hohen elektrischen Widerstand hat und hohe Temperaturen verträgt. Durch den Heizleiter wird elektrischer Strom geleitet, wenn der Strom (also die Elektronen) auf Widerstand (die Atomkerne im Heizleiter) treffen, schwingen die Atomkerne und durch die Reibung entsteht Wärme. Der Heizleiter umgibt (rundherum) den Tiegel mit der Legierung (siehe Abbildung). Der Heizleiter wird stark erhitzt und erhitzt somit die Legierung in dem Tiegel, bis die Legierung schmilzt.

Hier ein kleines Video über ein Gießgerät mit Widerstandsschmelzverfahren:

Keramik Tiegel für ein Gießgerät mit Widerstandsschmelzverfahren

Hier ein kleines Video, welches verdeutlicht warum die Wärme im Heizleiter entsteht:

Freiwillige Zusatzinformationen (falls noch Zeit vorhanden ist): https://www.youtube.com/watch?v=g5tR0AzQjfE

Der Strom kann effektiv gesteuert werden, wodurch eine präzise Kontrolle der Schmelzerwärmung möglich ist und hochwertige Gussteile entstehen. Dieses Verfahren eignet sich für Legierungen mit Schmelzpunkten von bis zu etwa 1300°C. Es wird hauptsächlich beim Gießen von Edelmetall-Legierungen angewendet. NEM-Legierungen haben oft einen zu hohen Schmelzpunkt, wodurch sie nicht mit dem Widerstandsschmelzverfahren geschmolzen werden können. Die Durchführung des Widerstandsschmelzverfahrens dauert normalerweise etwa 8 Minuten (bei Verwendung des Gussgeräts Heraeus Combilabor CL-G 77 A mit Widerstandsschmelzverfahren).

Die Bedienung des Gussgeräts mit Widerstandsschmelzverfahren ist sehr einfach.

Im Vergleich zum Flammschmelzverfahren ist das Gussgerät mit Widerstandsschmelzverfahren teurer, aber günstiger als das Induktionsverfahren. Bei diesem Verfahren gehen die Heizleiter, abhängig von der geschmolzenen Legierung, etwa einmal im Jahr kaputt. Dies bedeutet zusätzliche Kosten. Ansonsten erfordert das Gerät keine besondere Wartung. Der Stromverbrauch ist sehr hoch und das Metall wird über die Heizleiter erwärmt, daher wird viel Energie verschwendet.

Heutzutage werden keine neuen Gussgeräte mit Widerstandsschmelzverfahren mehr hergestellt, aber gebrauchte Geräte sind noch erhältlich. Es kann jedoch schwierig sein, Ersatzteile zu finden, wenn sie beschädigt sind.

Gesundheits- und Arbeitsschutz

Hinweis: Alle Geräte sollten immer nur nach Lesen und Verstehen der Gebrauchsanleitung und im Anschluss an eine ausführliche und verstandene Einweisung bedient werden!

Die Oberfläche des Gussgerätes wird sehr heiß, dies kann zu Verbrennungen führen. Bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann es durch die hohe Spannung zu lebensgefährlichen Stromstößen kommen.

Induktionsschmelzverfahren

Tiegel mit Spule und Hochfrequenz-Magnetfeld

In der Zahntechnik wird das Induktionsschmelzen mithilfe von induktiven Gießgeräten durchgeführt. Dabei wird die Legierung, die gegossen werden soll, mit induktiver Wärme geschmolzen.

Um diesen Prozess durchführen zu können, muss die Legierung magnetisierbar sein und ihre Magnetisierung selbstständig beibehalten, was als ferromagnetisch bezeichnet wird. Beispiele für ferromagnetische Materialien sind Cobalt, Nickel und Eisen, während Silber, Gold und Aluminium nicht ferromagnetisch sind. Aufgrund der Tatsache, dass Dentallegierungen nie zu 100 % aus Gold bestehen und andere ferromagnetische Elemente hinzugefügt wurden, können alle Dentallegierungen mit diesem Verfahren geschmolzen werden. Das Induktionsschmelzverfahren erreicht Temperaturen von bis zu 2000 °C.

Um die Legierung zu schmelzen, wird sie in einen Tiegel gefüllt, der von einer Spule umgeben ist (siehe Abbildung). Durch die Spule fließt ein Hochfrequenzstrom, dessen Richtung sehr häufig wechselt (ungefähr 1,5 Millionen Mal pro Sekunde). Dadurch erzeugt die Spule ein hochfrequentes Magnetfeld, das die Legierung im Tiegel magnetisiert.

Keramik Tiegel für ein Gießgerät mit Induktionsschmelzverfahren

Das ständig wechselnde Magnetfeld bringt die freien Elektronen (Elektronegas, negativ geladen) und Metall-Ionen (positiv geladen) in einem Metallgitter der Legierung in Bewegung. Diese Bewegung der Elektronen erzeugt Wärme in der Legierung, die nach kurzer Zeit (etwa 4 Minuten) ausreicht, um die Legierung zu schmelzen. Gleichzeitig kommt es zu einer guten Durchmischung der Schmelze. Da die Spule selbst warm wird und sich in unmittelbarer Nähe zur heißen Legierung befindet, muss sie mit Wasser gekühlt werden (siehe Abbildung).

Durch die präzise Steuerung der Hochfrequenz besteht normalerweise kein Risiko einer Überhitzung der Legierung. Dadurch werden gute Gussergebnisse erzielt. Da die Wärme direkt in der Legierung erzeugt wird, ist dieses Verfahren äußerst effizient im Hinblick auf den Stromverbrauch.

Allerdings ist das Induktionsschmelzen keine kostengünstige Methode. Das Gießgerät hat einen hohen Anschaffungspreis und erfordert regelmäßige Wartung. Zudem besteht wie bei den meisten komplexen Geräten die Möglichkeit einer Fehlfunktion. Beim Gießen entstehen außerdem Stromkosten.

Die Bedienung des Gießgeräts durch den Zahntechniker ist nach einer Einweisung einfach. Die meisten Geräte haben bereits die gängigen Legierungen vorprogrammiert, sodass der Benutzer lediglich den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen muss.



Video der Zahntechniker Meisterschule Berlin zum Thema „Gießen mit der Heracast iQ“


Video zum Schmelzen und Gießen mit der Heracast iQ.


Gefahren beim Induktionsschmelzverfahren

Hinweis: Alle Geräte sollten immer nur nach Lesen und verstehen der Gebrauchsanleitung und im Anschluss an eine ausführliche und verstandene Einweisung bedient werden!

Die geschmolzene Legierung und die Spule werden wie erwähnt sehr warm. Das Anfassen des Gerätes kann zu Verbrennungen führen. Bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann es durch die hohe Spannung zu lebensgefährlichen Stromstößen kommen. Zudem ist das Gerät nicht für Menschen mit Herzschrittmachern geeignet, da die erzeugten Magnetfelder zu Störungen beim Herzschrittmacher führen können.