LS6.1 Zahnhalteapparat: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Zahnhalterapparat''' (Parodontium) hält die Zähne fest im '''Kiefer'''. Die Zähne liegen mit ihren Wurzeln in den Zahnfächern (Alveolen). Dort werden sie festgehalten vom marginalen und apikalen Parodontium. | |||
Für die Planung von partiellen Klammerprothesen ist es von besonderer Bedeutung, dass das Parodontium, also der Zahnhalterapparat, durch diese Klammern nicht geschädigt wird. | |||
'''Zähne''' dürfen mit '''höchstens 10 Newton Zukräften''' belastet werden. Das weißt du schon aus der [[LS4.1 Halte- und Stützelemente temporärer partieller Prothesen|Lernsituation 4.1]]. Du kennst auch schon das '''NEY-System''', mit dem Du die '''Klammerverlaufslinie''' so festlegen kannst, dass Zähne nicht mit zu hohen Zugkräften belastet werden. Bei '''definitiven''' partiellen Prothesen ist nun der '''Schutz des Parodontiums''' von besonders '''großer Bedeutung'''. Die '''Form''' der '''Basis''' und der '''Klammern''' muss so konstruiert oder modelliert werden, dass das Parodontium, speziell das marginale Parodontium am Zahnfleischrand, '''nicht durch die Prothese beschädigt werden kann'''. | |||
Du musst den Aufbau des marginalen und apikalen Parodontiums sehr genau kennen, um ihren Schutz bei der Konstruktion oder Modellation von definitiven partiellen Prothesen berücksichtigen können. | |||
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Ist das Parodontium, also der Zahnhalterapparat, geschädigt, spricht man häufig von einer '''Parodontitis'''. Das ist eine '''oft entzündliche Veränderung des Parodontiums'''. Diese wird oft ausgelöst durch eine '''Gingivitis'''. Das ist eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingiva). Diese wiederum hängt häufig mit '''schlechter''' '''Mundhygiene''' und Ablagerung am Zahn, sogenannter Plaque, zusammen. Wenn nun definitive partielle Prothesen die Patientinnen und Patienten bei der Reinigung der Zähne stören oder behindern oder die Reinigung verhindern, dann kann Plaque und Gingivitis entstehen, die auf Dauer zu einer entzündlichen Schädigung des Zahnhalterapparates, (einer Parodontitis) führen können. | |||
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Wenn Teile der definitiven partiellen Prothese die Gingiva oder das marginale Parodontium berühren oder sogar in dieses hineinstechen oder es wegdrücken, kann eine Gingivitis und in dessen Folge eine Parodontitis entstehen. | |||
Deshalb spricht man bei der Konstruktion oder Modellation von definitiven partiellen Prothesen auch von der sogenannten '''Parodontienfreiheit'''. | |||
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[[Kategorie:Propädeutik]] | |||
[[Kategorie:Lernfeld 6 Definitive partielle Prothesen herstellen]] | |||
[[Kategorie:LS6.1 Planung einer definitiven Klammerprothese]] |
Aktuelle Version vom 13. September 2024, 09:46 Uhr
Du hast in der Propädeutik der Lernsituation 4.1 die Zahnsubstanzen und evtl. auch schon den Aufbau des Zahnhalteapparates (Parodontium) kennen gelernt. Bitte wiederhole die Zahnsubstanzen dort unbedingt, falls Du Dich nicht mehr erinnerst kannst!
Zahnhalterapparat (Parodontium)
Der Zahnhalterapparat (Parodontium) hält die Zähne fest im Kiefer. Die Zähne liegen mit ihren Wurzeln in den Zahnfächern (Alveolen). Dort werden sie festgehalten vom marginalen und apikalen Parodontium. Für die Planung von partiellen Klammerprothesen ist es von besonderer Bedeutung, dass das Parodontium, also der Zahnhalterapparat, durch diese Klammern nicht geschädigt wird.
Zähne dürfen mit höchstens 10 Newton Zukräften belastet werden. Das weißt du schon aus der Lernsituation 4.1. Du kennst auch schon das NEY-System, mit dem Du die Klammerverlaufslinie so festlegen kannst, dass Zähne nicht mit zu hohen Zugkräften belastet werden. Bei definitiven partiellen Prothesen ist nun der Schutz des Parodontiums von besonders großer Bedeutung. Die Form der Basis und der Klammern muss so konstruiert oder modelliert werden, dass das Parodontium, speziell das marginale Parodontium am Zahnfleischrand, nicht durch die Prothese beschädigt werden kann.
Du musst den Aufbau des marginalen und apikalen Parodontiums sehr genau kennen, um ihren Schutz bei der Konstruktion oder Modellation von definitiven partiellen Prothesen berücksichtigen können.
Lernvideo zum Aufbau des Parodontiums:
Parodontitis
Ist das Parodontium, also der Zahnhalterapparat, geschädigt, spricht man häufig von einer Parodontitis. Das ist eine oft entzündliche Veränderung des Parodontiums. Diese wird oft ausgelöst durch eine Gingivitis. Das ist eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingiva). Diese wiederum hängt häufig mit schlechter Mundhygiene und Ablagerung am Zahn, sogenannter Plaque, zusammen. Wenn nun definitive partielle Prothesen die Patientinnen und Patienten bei der Reinigung der Zähne stören oder behindern oder die Reinigung verhindern, dann kann Plaque und Gingivitis entstehen, die auf Dauer zu einer entzündlichen Schädigung des Zahnhalterapparates, (einer Parodontitis) führen können.
Parodontienfreiheit
Wenn Teile der definitiven partiellen Prothese die Gingiva oder das marginale Parodontium berühren oder sogar in dieses hineinstechen oder es wegdrücken, kann eine Gingivitis und in dessen Folge eine Parodontitis entstehen. Deshalb spricht man bei der Konstruktion oder Modellation von definitiven partiellen Prothesen auch von der sogenannten Parodontienfreiheit.
Übung
Skizziere mit Hilfe des Wikipedia-Artikels den genauen Aufbau des Zahnhalteapparates (Parodontium) und des marginalen Parodontiums.
Berücksichtige hierbei auch die Bestandteile (den Aufbau) des Zahnes. Informationen zum Aufbau des Zahnes findest Du hier: Wikipedia-Artikel zum Aufbau des Zahns
Benenne dabei alle wichtigen Strukturen und deren Funktion. Besonders wichtig sind hierbei die Sharpey'schen Fasern.
Übung
Erledige nun die interaktive Übung (Game Map) in Deinem Lernmanagementsystem zum Zahnhalteapparat. Dabei ist der Wikipedia-Artikel zum Aufbau des Zahns zusätzlich hilfreich.