LS6.1 Sichere digitale Kommunikation im medizinischen Bereich: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wikidental.de
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 34: Zeile 34:


WhatsApp ist einer der weltweit am häufigsten genutzten Messenger-Dienste, aber für die Kommunikation über medizinische Daten und die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt es mehrere Gründe, warum WhatsApp nicht in Frage kommt:
WhatsApp ist einer der weltweit am häufigsten genutzten Messenger-Dienste, aber für die Kommunikation über medizinische Daten und die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt es mehrere Gründe, warum WhatsApp nicht in Frage kommt:
 
=====Datenweitergabe an Facebook =====
=====Datenweitergabe an Facebook=====:
*WhatsApp gehört zu Facebook (jetzt Meta), und es gibt eine enge Integration und Datenweitergabe zwischen den beiden Plattformen. Dies wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf, da die Daten möglicherweise zu kommerziellen Zwecken genutzt werden könnten.
*WhatsApp gehört zu Facebook (jetzt Meta), und es gibt eine enge Integration und Datenweitergabe zwischen den beiden Plattformen. Dies wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf, da die Daten möglicherweise zu kommerziellen Zwecken genutzt werden könnten.
*Obwohl WhatsApp beteuert, dass die Nachrichteninhalte weiterhin Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, werden Metadaten (z.B. wer, wann, mit wem kommuniziert) gesammelt und können an Facebook weitergegeben werden.
*Obwohl WhatsApp beteuert, dass die Nachrichteninhalte weiterhin Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, werden Metadaten (z.B. wer, wann, mit wem kommuniziert) gesammelt und können an Facebook weitergegeben werden.


=====Metadatensammlung=====:
=====Metadatensammlung=====
*WhatsApp sammelt und speichert umfangreiche Metadaten, die Rückschlüsse auf das Kommunikationsverhalten und die Netzwerke der Nutzer zulassen. Diese Metadaten könnten potenziell missbraucht werden, insbesondere im sensiblen Bereich medizinischer Daten.
*WhatsApp sammelt und speichert umfangreiche Metadaten, die Rückschlüsse auf das Kommunikationsverhalten und die Netzwerke der Nutzer zulassen. Diese Metadaten könnten potenziell missbraucht werden, insbesondere im sensiblen Bereich medizinischer Daten.
*Metadaten können Informationen über Kommunikationszeitpunkte, Häufigkeit und Kontakte liefern, die für den Schutz der Privatsphäre kritisch sind.
*Metadaten können Informationen über Kommunikationszeitpunkte, Häufigkeit und Kontakte liefern, die für den Schutz der Privatsphäre kritisch sind.


=====Speicherung und Verarbeitung in den USA=====:
=====Speicherung und Verarbeitung in den USA=====
*Die Datenverarbeitung und Speicherung erfolgt teilweise in den USA, wo die Datenschutzstandards nicht unbedingt den strengen Anforderungen der DSGVO entsprechen. Dies könnte zu rechtlichen Problemen führen, insbesondere wenn es um die Verarbeitung sensibler medizinischer Daten geht.
*Die Datenverarbeitung und Speicherung erfolgt teilweise in den USA, wo die Datenschutzstandards nicht unbedingt den strengen Anforderungen der DSGVO entsprechen. Dies könnte zu rechtlichen Problemen führen, insbesondere wenn es um die Verarbeitung sensibler medizinischer Daten geht.
*Der EuGH (Europäischer Gerichtshof) hat in der Vergangenheit die Übermittlung personenbezogener Daten in die USA kritisch beurteilt (z.B. Schrems-II-Urteil).
*Der EuGH (Europäischer Gerichtshof) hat in der Vergangenheit die Übermittlung personenbezogener Daten in die USA kritisch beurteilt (z.B. Schrems-II-Urteil).


=====Mangel an Transparenz=====:
=====Mangel an Transparenz=====
*Es gibt Bedenken hinsichtlich der Transparenz bei der Datenverarbeitung durch WhatsApp. Nutzer haben oft wenig Kontrolle oder Einblick, welche Daten wie und wo gespeichert werden.
*Es gibt Bedenken hinsichtlich der Transparenz bei der Datenverarbeitung durch WhatsApp. Nutzer haben oft wenig Kontrolle oder Einblick, welche Daten wie und wo gespeichert werden.
*Der Datenschutzbeauftragte hat in der Vergangenheit WhatsApp mehrfach wegen mangelnder Transparenz und unzureichender Datenschutzpraktiken kritisiert.
*Der Datenschutzbeauftragte hat in der Vergangenheit WhatsApp mehrfach wegen mangelnder Transparenz und unzureichender Datenschutzpraktiken kritisiert.


=====Business-Version und Datenschutz=====:
=====Business-Version und Datenschutz=====
*Auch die WhatsApp Business-Version bietet keine ausreichenden Garantien für den Schutz sensibler medizinischer Daten. Die Business-Version ist eher auf kommerzielle Kommunikation und nicht auf den sicheren Austausch medizinischer Informationen ausgelegt.
*Auch die WhatsApp Business-Version bietet keine ausreichenden Garantien für den Schutz sensibler medizinischer Daten. Die Business-Version ist eher auf kommerzielle Kommunikation und nicht auf den sicheren Austausch medizinischer Informationen ausgelegt.


=====Ende-zu-Ende-Verschlüsselung=====:
=====Ende-zu-Ende-Verschlüsselung=====
*Obwohl WhatsApp Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Nachrichteninhalte bietet, reicht dies allein nicht aus, um die Anforderungen für den Austausch sensibler medizinischer Daten zu erfüllen. Der Schutz der Metadaten und die Art und Weise der Datenverarbeitung sind entscheidende Schwachstellen.
*Obwohl WhatsApp Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Nachrichteninhalte bietet, reicht dies allein nicht aus, um die Anforderungen für den Austausch sensibler medizinischer Daten zu erfüllen. Der Schutz der Metadaten und die Art und Weise der Datenverarbeitung sind entscheidende Schwachstellen.


Aus diesen Gründen ist WhatsApp nicht geeignet, um datensicher und DSGVO-konform über medizinische Informationen zu kommunizieren. Alternative Messenger wie Threema, Signal, Wire und Matrix/Element bieten bessere Datenschutzgarantien und sind speziell darauf ausgerichtet, die strengen Anforderungen der DSGVO zu erfüllen und die Privatsphäre der Nutzer, insbesondere im sensiblen medizinischen Bereich, zu schützen.
Aus diesen Gründen ist WhatsApp nicht geeignet, um datensicher und DSGVO-konform über medizinische Informationen zu kommunizieren. Alternative Messenger wie Threema, Signal, Wire und Matrix/Element bieten bessere Datenschutzgarantien und sind speziell darauf ausgerichtet, die strengen Anforderungen der DSGVO zu erfüllen und die Privatsphäre der Nutzer, insbesondere im sensiblen medizinischen Bereich, zu schützen.

Version vom 28. August 2024, 08:57 Uhr

Sichere Messenger

Um datensicher über gemeinsame Patienten mit einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin zu kommunizieren und dabei die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einzuhalten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Diese Anforderungen umfassen unter anderem Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, DSGVO-Konformität und besondere Maßnahmen zum Schutz medizinischer Daten. Hier sind einige Messenger, die diese Kriterien erfüllen:

Threema

  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Threema bietet eine starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Nachrichten, Anrufe und Dateien.
  • DSGVO-Konformität: Threema hat seinen Sitz in der Schweiz, die als ein Land mit einem hohen Datenschutzstandard anerkannt ist. Der Dienst ist darauf ausgelegt, die DSGVO-Vorgaben zu erfüllen.
  • Datensparsamkeit: Threema speichert keine persönlichen Daten und keine Nachrichten auf ihren Servern, was das Risiko von Datenlecks minimiert.
  • Anonymität: Benutzer müssen keine persönlichen Informationen wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angeben, was die Privatsphäre weiter schützt.
Signal
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Signal bietet ebenfalls eine starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Kommunikationsformen.
  • Open Source: Das Signal-Protokoll ist Open Source, was bedeutet, dass die Verschlüsselung von der Fachwelt überprüft und als sicher eingestuft wurde.
  • DSGVO-Konformität: Signal ist bestrebt, die DSGVO-Vorgaben zu erfüllen, obwohl es sich um eine US-amerikanische App handelt. Signal speichert nur minimale Metadaten.
  • Sicherheitsfunktionen: Signal bietet zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie die Möglichkeit, Nachrichten nach einer bestimmten Zeit automatisch zu löschen.
Wire
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Wire bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Nachrichten, Anrufe und Dateien.
  • DSGVO-Konformität: Wire hat seinen Sitz in der Schweiz und in Deutschland und ist darauf ausgelegt, die europäischen Datenschutzstandards zu erfüllen.
  • Open Source: Die Plattform ist Open Source, was Transparenz und Überprüfbarkeit in Bezug auf Sicherheitsstandards gewährleistet.
  • Business-Lösungen: Wire bietet spezielle Business-Lösungen, die auf den professionellen Einsatz zugeschnitten sind und zusätzliche Sicherheits- und Compliance-Funktionen bieten.
Matrix/Riot (Element)
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Matrix, insbesondere die App Element (ehemals Riot), bietet eine robuste Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
  • Open Source: Matrix ist ein Open-Source-Projekt, was die Transparenz und Überprüfbarkeit der Sicherheitsmaßnahmen erhöht.
  • DSGVO-Konformität: Matrix/Element ist darauf ausgelegt, die Anforderungen der DSGVO zu erfüllen.
  • Selbst-Hosting: Für maximale Kontrolle über die Daten kann Matrix selbst gehostet werden, was besonders für größere Einrichtungen von Vorteil ist.

Zusammenfassung Für den datensicheren Austausch medizinischer Informationen und Einhaltung der DSGVO sind Threema, Signal, Wire und Matrix/Element geeignete Messenger. Sie bieten starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, erfüllen die Anforderungen der DSGVO und haben zusätzliche Sicherheitsfunktionen, die speziell für den Umgang mit sensiblen Daten wie medizinischen Informationen notwendig sind. Je nach spezifischen Anforderungen und Vorlieben (z.B. Open Source, zusätzliche Business-Funktionen) kann einer dieser Messenger bevorzugt werden.


WhastApp

WhatsApp ist einer der weltweit am häufigsten genutzten Messenger-Dienste, aber für die Kommunikation über medizinische Daten und die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt es mehrere Gründe, warum WhatsApp nicht in Frage kommt:

Datenweitergabe an Facebook
  • WhatsApp gehört zu Facebook (jetzt Meta), und es gibt eine enge Integration und Datenweitergabe zwischen den beiden Plattformen. Dies wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf, da die Daten möglicherweise zu kommerziellen Zwecken genutzt werden könnten.
  • Obwohl WhatsApp beteuert, dass die Nachrichteninhalte weiterhin Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, werden Metadaten (z.B. wer, wann, mit wem kommuniziert) gesammelt und können an Facebook weitergegeben werden.
Metadatensammlung
  • WhatsApp sammelt und speichert umfangreiche Metadaten, die Rückschlüsse auf das Kommunikationsverhalten und die Netzwerke der Nutzer zulassen. Diese Metadaten könnten potenziell missbraucht werden, insbesondere im sensiblen Bereich medizinischer Daten.
  • Metadaten können Informationen über Kommunikationszeitpunkte, Häufigkeit und Kontakte liefern, die für den Schutz der Privatsphäre kritisch sind.
Speicherung und Verarbeitung in den USA
  • Die Datenverarbeitung und Speicherung erfolgt teilweise in den USA, wo die Datenschutzstandards nicht unbedingt den strengen Anforderungen der DSGVO entsprechen. Dies könnte zu rechtlichen Problemen führen, insbesondere wenn es um die Verarbeitung sensibler medizinischer Daten geht.
  • Der EuGH (Europäischer Gerichtshof) hat in der Vergangenheit die Übermittlung personenbezogener Daten in die USA kritisch beurteilt (z.B. Schrems-II-Urteil).
Mangel an Transparenz
  • Es gibt Bedenken hinsichtlich der Transparenz bei der Datenverarbeitung durch WhatsApp. Nutzer haben oft wenig Kontrolle oder Einblick, welche Daten wie und wo gespeichert werden.
  • Der Datenschutzbeauftragte hat in der Vergangenheit WhatsApp mehrfach wegen mangelnder Transparenz und unzureichender Datenschutzpraktiken kritisiert.
Business-Version und Datenschutz
  • Auch die WhatsApp Business-Version bietet keine ausreichenden Garantien für den Schutz sensibler medizinischer Daten. Die Business-Version ist eher auf kommerzielle Kommunikation und nicht auf den sicheren Austausch medizinischer Informationen ausgelegt.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
  • Obwohl WhatsApp Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Nachrichteninhalte bietet, reicht dies allein nicht aus, um die Anforderungen für den Austausch sensibler medizinischer Daten zu erfüllen. Der Schutz der Metadaten und die Art und Weise der Datenverarbeitung sind entscheidende Schwachstellen.

Aus diesen Gründen ist WhatsApp nicht geeignet, um datensicher und DSGVO-konform über medizinische Informationen zu kommunizieren. Alternative Messenger wie Threema, Signal, Wire und Matrix/Element bieten bessere Datenschutzgarantien und sind speziell darauf ausgerichtet, die strengen Anforderungen der DSGVO zu erfüllen und die Privatsphäre der Nutzer, insbesondere im sensiblen medizinischen Bereich, zu schützen.