LS8.1 Kriterien dentaler Ästhetik (Level 2): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 16. November 2024, 16:40 Uhr
Interinzisale Winkel
Durch die Lage bzw. Länge der interdentalen Kontaktflächen entstehen auch unterschiedliche interinzisale Winkel. Interinzisale Winkel sind als Zwischenräume zwischen den jeweiligen Schneidekanten zu verstehen. Im Bereich der beiden mittleren Schneidezähnen ist daher der interinzisale Winkel am kleinsten und steigt nach distal im Frontzahnbereich an. Jedoch hängen die Lagen der approximalen Kontaktpunkte bzw. die interdentalen Kontaktflächen und damit auch die interinzisalen Winkel stark von Stellung, Form und Größe der beteiligten Zähne ab. Gerade die seitlichen Schneidezähne sind häufig rotiert oder überschneiden sich mit den Nachbarzähnen. In diesen Fällen sind auch die interdentalen Kontaktflächen und damit auch die interinzisalen Winkel bzw. Zwischenräume verändert. Dies muss aber nicht zwangsläufig das ästhetische Erscheinungsbild des Patienten beeinträchtigen. Jedoch werden die interinzisalen Zwischenräume mit zunehmenden Abrieb an den Schneidekanten der Frontzähne schmaler oder verschwinden ganz. Der Schneidekantenverlauf wird flacher und das Lächeln wirkt älter. Daher sollte der Zahntechniker mit z.B. alten Fotos des Patienten besonders auf die Herstellung des ursprünglichen Verlaufs der interinzisalen Winkel achten (vgl. Größenverhältnisse / Zahnlänge / Schneidekantenverlauf).
Gingivaverlauf
Der Übergang der Zahnkrone zur Gingiva sollte bei den mittleren Schneidezähnen und den Eckzähne weiter apikal liegen als bei den seitlichen Schneidezähnen.
Freie Gingiva
Wenn sich die Haltefunktion des Parodonts z.B. im Alter verschlechtert, kommt es unweigerlich zu einer Veränderung dieser Konturen. Entscheidend ist daher für den Zahntechniker der Zustand und Verlauf der freien Gingiva. Die freie Gingiva reicht vom sichtbaren Kronenrand bis zur Schmelzzementgrenze (oder auch: vom Gingivasaum zur Gingivafurche). Zieht sich die freie Gingiva zurück bzw. ist nicht mehr vorhanden, hat dies starken Einfluss auf die prothetische Frontzahnversorgung des Patienten. Es entstehen im interdentalen Gingivabereich, also zwischen den interdentalen Kontaktflächen der Zähne und deren Gingivasaum, sogenannte schwarze Dreiecke, welche unästhetisch beim Lächeln wirken. Diese Lücken können z.B. durch eine veränderte Zahnform (vom ovalen zum quadratischen Zahnformtyp) oder evtl. durch Zahnfleischmasken korrigiert bzw. geschlossen werden. Je nach Patiententyp kann dies aber trotzdem zu negativen ästhetischen Veränderungen führen.
Oberflächenstruktur
Jeder natürliche Zahn hat eine charakteristische Oberflächenmorphologie. Hierbei unterscheidet man zwischen einer Makro- und Mikrostruktur. Unter der Mikrostruktur versteht man kleinste horizontal verlaufende Linien. Diese Linien entstehen beim Wachstum der Zähne und sind auf die unterschiedlichen Verkalkungsphasen beim Wachstum der Zähne zurückzuführen. Im jugendlichem Alter sind sie stärker ausgeprägt und im Alter von 40 bis 50 Jahren nehmen sie stark ab bzw. verschwinden durch z.B. das Zähneputzen (Erosionsprozesse) ganz. Unter der Makrostruktur versteht man vertikale Entwicklungslappen bzw. mehr oder minder ausgeprägte konkave und konvexe Zonen der labialen Kronenfläche. Diese Lappen führen zu unterschiedlichen Lichtdurchlässigkeiten (Transluzenz) bzw. das einfallende Licht wird unterschiedlich reflektiert und gebrochen. Diese Tatsache sollte vom Zahntechniker nicht ignoriert werden und die Oberflächencharakteristik sollte primär von den natürlichen Nachbarzähnen abgeleitet werden.