11.1 Teleskopkronen

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Einstiegsszenario

Herr Teilbezahnt ist eigentlich glücklich mit seiner partiellen Klammerprothese. Allerdings stören ihn die sichtbaren Klammern auf Dauer doch sehr ...

Die Behandlerin Fr. Dr. Zahn schlägt Hr. Teilbezahnt vor, für ihn eine Kombinationsprothese mit Teleskopkronen als Haltelemente anzufertigen.

Du bist Mitarbeiter im Labor Neuzahn. Du verabredest mit Hr. Teilbezahnt einen Beratungstermin im Labor für die Auswahl der zu verwendenden Werkstoffe und der Fertigungstechnik für die Teleskopkronen.



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Analyse / Information

Analyiere, welches Wissen Du benötigst, um das Beratungsgespräch mit Hr. Teilbezahnt und die Herstellung der Prothese planen und durchführen zu können.


Lernangebote zum Wissenserwerb Level 1/2

Folgende Texte, Bilder, Audios, Videos und Übungen helfen dir, dich zur Lösung des Problems von Hr. Teilbezahnt auf dem Kompetenzlevel 1/2 kompetent zu machen. Wenn du Schwierigkeiten hast, längere Texte zu lesen und zu verstehen, hilft dir besonders das Lernvideo!



Für Lernende des ADBK: Diese Präsentation mit Lernvideo und Übungen findest du in deinem Moodle-Kurs. Bitte bearbeite die Übungen dort, damit sie bewertet werden!



Haftmechanismus von Teleskopkronen

Teleskopierende parallelwandige Doppelkronen werden im Labor häufig einfach Teleskopkronen genannt. Sie bestehen aus zwei Kronen, die teleskopierend ineinander gesteckt (gefügt) werden. Die innere Krone heißt Primärkrone, Primärteil oder Innenteil. Die äußere Krone heißt entsprechend Sekundärkrone, Sekundärteil oder Außenteil. Die Primärkrone wird im Mund fest zementiert, die Sekundärkrone ist an der Prothese befestigt. Die Reibungsflächen sind parallelwandig. Die Teleskopkronen müssen mindestens an zwei gegenüberliegenden Flächen parallelwandig gefräst sein. Die Reibungsflächen müssen mindestens 2,5 bis 3mm lang sein. Sie können aus Metall-Legierungen oder Zirkonoxid hergestellt werden.

Das Außenteil der Teleskopkrone wird vom Patienten mit der befestigten Prothese gefügt (eingesetzt). Durch seine parallelwandige Form entsteht dabei Gleitreibung. In der Endposition haftet die Krone durch Haftreibung. Die Größe der Haftreibung lässt sich gut mit der Haftreibung eines Gegenstandes auf einer Ebene erklären. Die Haftreibung hängt von der Passung der beiden Kronen und der Reibungszahl (Reibungskoeffizient) μ ab.

Die Reibungszahl (der Reibungskoeffizient) μ hängt von der Rauhigkeit der Oberfläche und der Werkstoffart ab. Entsprechend muss die Passung der beiden Kronen gewählt bzw. eingestellt werden.

Legierungsgruppe μ
Au-Pd-Pt 0,22
Pd-Ag 0,20
Co-Cr-Mo 0,15
Ti 0,21


Die Passung der Teleskopkronen wird durch die Expansion der Einbettmasse beim Gießen der Sekundärkrone oder durch die Frässtrategie beim Schlichten eingestellt. Es handelt sich bei gegossenen Kronen um eine Übergangspassung. Bei gefrästen oder mit der Galvanotechnik hergestellten Kronen wird aufgrund des speziellen Haftmechanismus eine Spielpassung verwendet.

Es gibt drei Arten von Passungen:

  • Spielpassung
  • Übergangspassung
  • Übermaßpassung


Die Physik zum Haftmechanismus:

  • Bei allen teleskopierenden Halteelementen spielt Reibung eine wichtige Rolle.
  • Hier wird die Haftreibung in einer Simulation dargestellt und erklärt.
  • Hier wird die Gleitreibung in einer Simulation dargestellt und erklärt.



Lösekraft von Teleskopkronen

Die Lösekraft ist die Kraft, die der Patient benötigt, um die Prothese mit den Kronen auszugliedern (aus dem Mund herauszunehmen). Die Lösekraft entspricht bei parallelwandigen Teleskopkronen den Fügekräften. Der Patient muss beim Lösen (Ausgliedern) zuerst die Haftreibung und anschließend die Gleitreibung der Reibungsflächen überwinden. Aufgrund der ständigen Gleitreibung beim Fügen und Lösen der Kronen nutzen die Reibungsflächen im Laufe der Zeit ab. Die Füge- und Lösekraft der Teleskopkronen lässt also im Laufe der Tragezeit nach!



Gestaltung der Teleskopkronen

  • Die zervikale Stufe legt die Höhe fest, bis zu der die Sekundärkrone gefügt werden kann. Sie sollte ungefähr 1mm breit sein. Die Form wird durch das verwendete halbrunde Werkzeug festgelegt.
  • Der zervikale Rand der Stufe muss supragingival verlaufen, damit die Gingiva beim Ein- und Ausgliedern der Sekundärkrone nicht verletzt werden kann.
  • Die okklusale Schulter schafft möglichst viel Platz für die Sekundärkrone.
  • Die Reibungsflächen müssen mindestens 2,5 bis 3mm lang sein. Kürzere Flächen könnten beim Fügen verkeilen.
  • Die Primärkronen sollen möglichst 0,4 mm dünn sein.


Lernangebote zum Wissenserwerb (Level 3/4)

Hier kannst du zusätzliche Kompetenzen auf dem Kompetenzlevel 3/4 erwerben, wenn du Zeit dazu hast und motiviert dazu bist. Du musst dazu längere Texte lesen und verstehen können.


Oberflächenbearbeitung der Reibungsflächen

Level 3/4

Im Lernfeld 7 hast du Kompetenzen über die Oberflächenbearbeitung zahntechnischer Produkte erworben. Ergänzend findest du hier detaillierte Informationen zur Vorgehensweise und zu den notwendigen Werkzeugen.


Haftmechanismus bei gefrästen oder galvanisch hergestellten Sekundärkronen

Bei der Verwendung von gefrästen oder galvanisch hergestellten Sekundärkronen ist der Haftmechanismus stark von hydraulischen Mechanismen beeinflusst. Vereinfacht kann man sagen, dass die Passung der Doppelkronen eher eine Spielpassung ist. Die Lösekräfte sind dann vom Maß des Spaltes zwischen den Kronen und der Flüssigkeit dazwischen abhängig. Es muss ein sehr sehr kleiner gleichmäßiger Spalt gefertigt werden. Das ist nur mit der CNC-Technik oder der Galvanotechnik möglich.

Hier findest du bei Bedarf (speziell in den Schlussfolgerungen auf Seite 99-100) detaillierte Information zum Thema Haftmechanismus von Galvano-Doppelkronen-Systemen und seine Beeinflussbarkeit durch Zwischenflüssigkeiten.

Vorstellung der Lösung

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Vorstellung der Ergebnisse deiner Arbeit

  • Vergleiche deine Lösung des Arbeitsblattes zur Planung der Teleskopkronen mit der deiner Mitlernenden.
  • Korrigiere deine Lösung für das oben analysierte Problem. Verwende dazu dieses

Lösungsbeispiel.




Weitere Übungen

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Übe und festige deine neuen Kompetenzen mit dieser schriftlichen Übung. Deine Lösungen kannst du mit Hilfe der interaktiven Übungen oben kontrollieren.


Fertig mit der Übung? Dann schaue dir noch zusätzlich das Lernvideo zur Herstellung des Fräsmodells an. Es wird dir bei der praktischen Arbeit im Labor und/oder bei der Prüfung helfen:


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Planung


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Entscheidung


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Durchführung


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Kontrolle / Bewertung


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Reflexion