Schmelzoefen
Schmelzen von Metallen in der Zahntechnik
Allgemeines zum Thema
Gewichtete Kriterien für einen guten Schmelzofen erstellen, evtl. aus Sicht von Zahntechniker (Technisch), Laborbesitzer (Wirtschaftlich), Zahnarzt (Qualität), Patienten(Qualität)
Informieren, Plakat erstellen (keine ganzen Sätze abschreiben)
Plakat-Präsentation / Galeriegang, wenn die Gruppe groß genug ist
Eintragen der Kriterien
Vergleich der Verfahren anhand Kriterien
Flammschmelzen
Informationsmaterial zum Thema Offene Flamme Allgemein
Beim Flammschmelzen wird das Metall in einer keramischen Schmelzmulde mithilfe einer Brenngas-Sauerstoff-Flamme geschmolzen. Dieses Verfahren erfordert handwerkliches Geschick und ist für die Verarbeitung von eher geringen Metallmengen ausgelegt.
Beim Flammschmelzen wird das Metall mithilfe einer Gas-Sauerstoff-Flamme in einer keramischen Schmelzmulde geschmolzen. Das Verfahren basiert auf der hohen Temperatur, die durch die Verbrennung des Gases mit Sauerstoff erzeugt wird.
Der Prozess beginnt damit, dass ein Brenngas (z.B. meist Acetylen oder Propan) mit Sauerstoff vermischt und durch eine Düse geleitet wird. An der Düse entzündet sich das Gemisch und bildet eine Flamme mit einer extrem hohen Temperatur.
Dabei können je nach Brenngas Temperaturen bis 3200 °C erreicht werden.
Ablauf Beim Flammschmelzen wird immer eine Vormischflamme genutzt. Bei einer Vormischflamme wird dem Brennstoff vorher Sauerstoff zugemischt. Beim Flammschmelzen wird üblicherweise eine Flamme mit wenig Sauerstoff verwendet, so entzieht die Flamme der Umgebung den Sauerstoff und der Umgebungssauerstoff kann nicht an die Schmelze gelangen. So verhindert man, dass der Sauerstoff mit der geschmolzenen Legierung reagiert.
Die Menge an Gas die ausströmt wird als Ausströmgeschwindigkeit bezeichnet. Je nach zu schmelzender Legierung wird eine harte (große Ausströmgeschwindigkeit) oder weiche (geringe Ausströmgeschwindigkeit) Flamme eingestellt. Je höher die Ausströmgeschwindigkeit desto heißer wird die Flamme.
Das Flammschmelzverfahren benötigt viel Übung und ist auch nicht ganz ungefähtlich. Zudem Überhitzt man schnell die Legierung, welches zu einer geringeren Qualität führen kann. Beim Flammschmelzverfahren können nur geringe Mengen an Legierung geschmolzen werden.
Hier einige kurze Videos die ein Flammschmelzen zeigen:
Flammschmelzen mit der Motorcast Gussschleuder
Flammschmelzen in der Nahaufnahme
Gesundheits- und Arbeitsschutz
Grundsätzlich gilt: Geräte werden nur verwendet wenn man darin Eingewiesen wurde und man sich sicher ist, damit sicher Umgehen zu können.
Dies gilt insbesondere für das Flammschmelzen.
Widerstandsofen
Informationsmaterial zum Thema Widerstandsofen
Induktionsofen
Informationsmaterial zum Thema Induktionsofen
Induktionsschmelzen geschieht in der Zahntechnik mit sogenannten induktiven Gießgeräten. Die Legierung die gegossen werden soll, muss dazu natürlich erst geschmolzen werden. Dies geschieht durch induktive Wärme. Die Legierung muss dazu magnetisierbar sein und seine Magnetisierung selbstständig beibehalten (ferromagnetisch).
Ferromagnetisch sind z.B. Cobalt, Nickel und Eisen. Nicht ferromagnetisch sind Silber, Gold und Aluminium. Reine Goldlegierungen könnten also nicht mit diesem Verfahren geschmolzen werden. Die Legierungen bestehen allerdings nie aus 100 % Gold und wenn andere Bestandteile ferromagnetisch sind, funktioniert es auch.
Um die Legierung zu schmelzen wird die Legierung in einen Tiegel gefüllt und dieser Tiegel ist von einer Spule umgeben. An dieser Spule wird Wechselspannung angelegt, die Richtung, in der die Elektronen in der Spule fließen wechselt also sehr häufig.
[Animation Wechselspannung in der Spule]
Durch diese Spannung wird die Legierung im inneren des Tiegels magnetisch und es wechselt ständig seine Polung (positiv, negativ, positiv, negativ und dass immer wieder ganz schnell hintereinander).
Dieses ständig wechselnde Magnetfeld bringt die freien Elektronen (Elektronegas, negativ geladen) und Metall-Ionen (positiv geladen) in einem Metallgitter in Bewegung. Durch diese Bewegung der Elektronen in der Legierung wird Wärme erzeugt, die nach kurzer Zeit ausreicht, um die Legierung zu schmelzen. Dabei kommt es gleichzeitig zu einer guten Durchmischung der Schmelze. Die Spule wird dabei selbst warm und zusätzlich ist die Spule noch nah an der sehr heißen Legierung. Daher muss die Spule mit Wasser gekühlt werden (siehe Abbildung).
Da man die Spannung sehr gut steuern kann, kommt es normalerweise nicht zu einer Überhitzung der Legierung. Dies führt zu guten Gussergebnissen und vermeidet unnötig langes ausarbeiten. Das Induktionsschmelzen ist aber nicht so günstig. Das Gießgerät hat einen hohen Anschaffungspreis und muss regelmäßig gewartet werden. So muss regelmäßig das Kühlwasser nachgefüllt werden und Zudem kann es wie die meisten komplizierten Geräte kaputt gehen. Beim Gießen werden zudem hohe Stromkosten verursacht. Die Bedienung durch den Zahntechniker ist nach einer Einweisung einfach. Die meisten Geräte haben die üblichen Legierungen bereits einprogrammiert und man muss nur noch den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen.
Video der Zahntechniker Meisterschule Berlin zum Thema „Gießen mit der Heracast iQ“
Video zum Schmelzen und Gießen mit der Heracast iQ.
Gefahren beim Induktionsschmelzen
Hinweis: Alle Geräte sollten immer nur nach Lesen und verstehen der Gebrauchsanleitung und im Anschluss an eine ausführliche und verstandene Einweisung bedient werden!
Die geschmolzene Legierung und die Spule werden wie erwähnt sehr warm. Das Anfassen des Gerätes kann zu Verbrennungen führen. Bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann es durch die hohe Spannung zu lebensgefährlichen Stromstößen kommen. Zudem ist das Gerät nicht für Menschen mit Herzschrittmachern geeignet, da die erzeugten Magnetfelder zu Störungen beim Herzschrittmacher führen können.