LS7.1 Transcript Körholz Funktionslöffel
Hallo und herzlich willkommen, ich bin Karl-Heinz Körholz oder wie die meisten meiner Kollegen einfach sagen der Kalle.
Kommen wir heute zu einem weiteren Thema aus dem Bereich Echt und Ungeschminkt Tipps direkt aus der Produktion direkt vom Arbeitsplatz.
Thema heute, nach Erfolg der anatomischen Abformung bis hin zum funktionellen Abformlöffel.
Vielleicht mal einige Dinge direkt, wie das Ganze entstanden ist.
Das Ganze ist letztendlich entstanden, dass ich hier an einem Arbeitsplatz sitze und arbeite.
Dann kann man sich sicherlich vorstellen, dass da Krümel sind, dass es nicht vernünftig ausgeleuchtet sind, dass das auch nicht aufgeräumt ist, dass das Bild verwackelt, dass irgendwie meine Hand durch das Bild kommt oder irgendetwas.
Das ist eben halt live.
Und genau dieses live, dieser live Gedanke, der soll eigentlich aus dieser ganzen Geschichte hervorstechen.
Weil wenn man immer alles erst aufräumen muss und immer alles erst fertig machen muss, dann dauert es häufig und dann ist häufig die Schwelle, soll ich es machen, soll ich es nicht machen, eben halt so groß, dass man sagt, dann lasse ich es lieber.
Deshalb gehe ich gerne hin und mache es live.
Live, wie man das hier sieht.
Und zwar noch einmal zum Thema Erfolg der anatomischen Abformung bis zum funktionellen Löffel.
Wie ist das Ganze entstanden? Im Grunde genommen ist das Ganze entstanden in der Praxis.
Meine Kollegin Stefanie Breuer aus Köln hat eine Unterkiefer anatomische Abformung gemacht und ich war dann dabei.
Und dann haben wir gesagt, kann die so bleiben oder nicht? So im Draufbild, wenn man sich anguckt, ist das soweit okay.
Ich würde dann im Labor dieses Silikon, was eben diesen konfektionierten Löffel letztendlich erst einmal individualisiert, das kann man herausschleifen, das kann man korrigieren, das war auch gar nicht das Problem.
Das Problem war auch nicht hier dieser kleine Defekt, das Problem war dieser Bereich hier.
Und da ist dann manchmal eben die Frage, kann man das so lassen oder muss man das neu machen? Und da sind wir hingegangen, weil ich es häufiger gemacht habe, dass ich gesagt habe, das Risiko ist wesentlich größer, dass man hingeht, reißt alles runter und beginnt von vorne und hat dann wieder an einer anderen Stelle irgendeinen Defekt, wo man sagt, jetzt ist es noch viel, viel schlimmer oder der Patient kann nicht mehr mitmachen.
Deshalb gibt es die Möglichkeit, auf diese Bereiche nachzuarbeiten, möchte ich mal sagen, also zu optimieren.
Wie mache ich das? Die Kollegen, die mich kennen, wissen das.
Ich benutze gerne dieses Babybellwachs hier, das schmelze ich auf und kann dann hier an Alginaten, weil das Wachs klebt ja sehr schön, kann das hier ergänzen und kann das auch hier letztendlich auffüllen.
Und das habe ich dann der Stefan Diebräuer gesagt.
Ich habe gesagt, ich mache das, bin dann ins Labor gegangen und habe gesagt, okay, versprochen ist versprochen, habe das dann auch direkt eingelöst.
Die ganze Sache sah dann eben so aus, dass ich diese Abformung hier hatte und diese Abformung wollte ich filmen.
Und das habe ich dann auch gemacht und das Ganze sah dann so aus, dass ich hier mein Handy genommen habe, habe das hier auf die Videofunktion eingestellt und habe dann, ich nehme mir jetzt hier mal so meine Brillenhülle hier, die soll mal jetzt hier als Opfer herhalten, habe dann das Handy in die Hand genommen, habe dann hier so meine Videofunktion eingeschränkt und habe dann die Abformung sozusagen so gefilmt.
Und geht natürlich auch, sieht vielleicht nicht ganz so toll aus, aber es ging, wackelte natürlich auch und das war, ich hatte immer nur eine Hand zur Verfügung, das merkt man dann auch.
So habe ich den ersten Teil gemacht und habe auch bei dem ersten Teil überhaupt gar nichts vertont.
Das heißt, ich habe das einfach nur gefilmt, weil das nur zur internen Kommunikation gedacht war.
Gut, dann hat mir das nicht so gut gefallen, dann hatte ich den ersten Teil fertig und dann wollte ich halt eben den zweiten Teil machen.
Können wir ja gleich mal zeigen.
Das war ja dann der zweite Teil, den ersten Teil haben wir dann also die Abformung gemacht, Modellherstellung.
Das Bearbeiten und das Anzeichen der Löffelränder.
Und bei dem zweiten Teil, da bin ich dann hingegangen und habe das dann auch gleichzeitig vertont und habe mir dann eben aus meinem Labor meinen Selfie-Stick geholt.
Der sieht so aus.
Das ist so ein Fuß hier, ein Möbelfuß, da habe ich einen Selfie-Stick drauf geschraubt.
Den kann man hoch und runter fahren.
Und dann war das halt eben wesentlich bequemer.
Ich konnte dann jetzt hier mein Handy hier reinstellen.
Mal gucken, ob das hier einigermaßen stehen bleibt.
Ja, bleibt hier so gerade eben stehen.
Und konnte dann hier dann eben davor arbeiten und konnte dann auch filmen.
So ist dann der zweite Teil entstanden.
Und den habe ich dann auch direkt komplett dann auch mit vertont.
Und jetzt wünsche ich euch natürlich viel Spaß bei der ganzen Geschichte zu diesen beiden Teilen.
Seid mir nicht böse, der Anfang wird nachvertont.
Das heißt, da mache ich dann eine externe Tonspur da drauf.
Das merkt man auch, hört man natürlich auch.
Das ist dann ein anderer Klang.
Bei dem zweiten Teil ist dann wieder der Original-Labor-Ton drauf.
Bis dahin dann nochmal viel Spaß und dann bis später.
Tschüss.
So, hier haben wir nun die Abformung.
Und wir sehen hier hinten diese kleine Blase.
Aber uns interessiert ja im Wesentlichen die andere Seite, wo wir dann diesen Bereich mit dem Babybellwachs dann aufbauen wollen.
Das aufgeschmolzene Babybellwachs kann dann nun aufgetragen werden.
Und zwar so, dass wirklich nur diese kleine Kante ergänzt wird.
Die Abformung ist nun ausgegossen.
In einer großzügigen Sockelform.
Die Ränder sind vorsichtshalber nochmal angezeichnet, damit auch alle Bereiche wirklich erfasst werden konnten.
Wenn wir nun die Abformung entfernen, sieht man noch paralinkal das Wachs.
Das man natürlich dann gleich auch direkt entfernen muss.
Alle Bereiche sind erfasst.
Alles noch sehr großzügig.
Und noch ein sehr großes, unbearbeitetes, unbehauendes Modell.
Schauen wir uns das Modell nochmal an.
Riesengroß.
Aber es ist eben alles abgeformt.
Und können wir mal vergleichen, wie der Konfektionslöffel mit dem Silikon vorher angefertigt wurde.
Und dann sieht man diese drei Schichten.
Erst einmal das Silikon, was den Konfektionslöffel individualisiert hat.
Dann wurde ja das Alginat übergelegt und damit dann abgeformt.
Und dann sieht man den Originallöffel, wie der jetzt passt auf das fertige Modell.
Man sieht mit einer normalen, einfachen Alginatschicht hätte man diese Abformung gar nicht so weit erledigen können.
Das Modell kann dann aus der Form entnommen werden.
Und jetzt kommt ein ganz wichtiger Punkt.
Bevor überhaupt das Modell weiter bearbeitet wird, sollte man die Löffelbegrenzung für den funktionellen Abformlöffel erst einmal anzeichnen.
Soweit wie man das machen kann.
Es muss noch nicht perfekt sein, aber die Bereiche sollten so weit erfasst sein, dass man wirklich davon ausgehen kann.
Das sind die Bereiche, die wir nachher nutzen wollen.
Dann sieht man hier jetzt, dass im dritten Quadranten der Rand schon mal bearbeitet wurde.
Und zwar nicht von außen, also nicht getrimmt wurde, sondern von oben.
Das heißt, der Rand wurde einfach gekürzt.
Man sieht, auf der einen Seite ist er bearbeitet und auf der anderen gegenüberliegenden Seite ist er noch O So, jetzt haben wir auf beiden Seiten von oben das Modell bearbeitet.
Das Modell ist jetzt fertig getrimmt und jetzt werden nur die empfindlichen Bereiche abgewachst.
Oder auch Stellen, die an der Abform ungenau sind, werden radiert.
Schmale Kieferkämme werden nur ein bisschen ausgeglichen, dass sie beim Erstellen des Löffels eben halt nicht abbrechen können.
Mehr wird nicht gemacht.
Keine Wachsplatte und keine sonstigen kosmetischen Veränderungen.
So, kommen wir nun zum zweiten Teil.
Ja, das Modell ist ja soweit fertig.
Es ist isoliert worden und der funktionelle Löffel ist mit dem Megadray aufgetragen.
Ganz wichtig, dass man den Löffel rechtzeitig abnimmt, bevor er ganz fertig ausgehärtet ist, weil ja die Paralignorenbereiche sehr stark unter sich gehend sind, damit das Modell nicht komplett zerbricht.
Nun kann die Löffelbegrenzung ringsherum ganz sorgfältig und genau angezeichnet werden.
Nachdem der Löffel jetzt soweit ausgearbeitet ist, zunächst einmal dem Rand entsprechend, wird folgendes Problem auftauchen, dass wir den funktionellen Löffel gar nicht auf das Modell drauf bekommen.
Und man sieht das, denke ich, sehr, sehr deutlich.
Entweder hängen wir den hier ein und dann fehlt da ein halber Meter, wenn ich mal übertreiben darf.
Das heißt, so bekommen wir den gar nicht auf das Modell.
Vielleicht bekämen wir ihn mit Ach und Krach in den Mund, aber ich bin kaum ohne großartige Verletzungen.
Also müssen wir uns was einfallen lassen.
Und das geht auch.
Das heißt, wir wollen ja diese Bereiche nicht verlieren.
Wir wollen die ja nicht einfach hier wegschleifen, dass man sagen kann, so jetzt kriegen wir den drauf, weil die haben wir ja vorher mit Mühe und Not eben halt abgeformt.
So, da dieses Material ein Thermoplast ist, nehme ich jetzt hier meinen Heatstick, meinen Föhn und kann also diese Bereiche hier jetzt einmal erwärmen und kann die dann ein bisschen ablegen.
Das mache ich jetzt.
Deshalb nicht erschrecken, das gibt jetzt ordentlich Geräusch.
Der ist heiß, also da kann man jetzt nicht großartig lange die Hand davor halten, ohne sich zu verbrennen.
So, deshalb muss ich das auch selbst ein bisschen aufpassen.
Das mache ich also jetzt hier warm.
Erstmal auf der einen Seite.
So, mache ich den mal aus, dann kann man sehen, was passiert.
Jetzt kann man den hier schon ein bisschen ablegen.
Kann man vielleicht sehen.
Ich mache den mal noch ein bisschen wärmer.
So.
Jetzt sieht man das schon ein bisschen deutlicher.
So.
Jetzt liegt der schon, sieht der schon ganz anders aus.
Aber ich glaube kaum, dass das reicht.
Hier kommen wir jetzt drüber, aber hier fehlt immer noch eine ganze Menge.
Also machen wir das jetzt hier auf der anderen Seite ganz genauso.
Also auch hier wieder warm machen.
Und dann ist es dann von außen.
Da geht es ein bisschen von außen.
Gucken wir uns das nochmal an und da sieht man, das lässt sich jetzt gut verformen.
Und jetzt ist es ganz wichtig, dass wir den erst einmal hier drauf bekommen.
So, jetzt sitzt der drauf.
Jetzt ist natürlich klar, dass der jetzt hier innen nicht mehr anliegen kann, weil sonst würden wir den ja weder rauf noch runter kriegen.
Das heißt, wir werden nachher hier auch etwas mehr Abformmaterial haben, aber wir haben zumindest jetzt hier eine Abdämmung sozusagen, wo das Abformmaterial eben dann auch gestützt ist bei der Abformung.
Und wenn wir das anders vorgehen würden und das einfach alles wegschleifen, dann hätten wir diesen Bereich überhaupt gar nicht abformen können.
So haben wir jetzt wie so zwei kleine Taschen, wo das Abformmaterial dann sozusagen gefasst und geführt ist.
Auf dieser Seite so eine richtige Führung, wo es richtig festhält und hier genauso.
Und da muss man eben nachher sehen, wenn die Prothese nachher ganz, ganz fertig ist, inwieweit man dann letztendlich beim Einsetzen in den Mund der definitiven Arbeit dann eben sehen muss, inwieweit man das eben halt reduzieren oder anpassen muss.
Jetzt ist es erstmal wichtig, dass wir diesen Löffel auf das Modell kriegen und wieder herunter.
Auch vor allen Dingen deshalb, kann das ja jetzt noch mal sehen, damit wir natürlich auch hier die Ränder noch mal ganz genau kontrollieren können.
Da sieht man, da kann man dann noch ein bisschen kürzer machen.
Ich kann das mal hier zeigen.
Hier würde ich jetzt hier sogar noch ein bisschen weiter aussparen.
Hier vorne passt es.
Da würde ich jetzt auch noch ein bisschen reduzieren.
Hier vielleicht das Wangenbändchen auch noch ein bisschen weiter aussparen.
Hier vorne sieht es ganz gut aus.
Da soll auch.
Hier innen.
Hier werde ich gleich noch mal was antragen, was natürlich bei dem Mega-Dreh LV gut geht.
Ich weise noch mal hin.
Das ist dieses Material, mit dem ich meine funktionellen Löffel mache.
Und das kann man jederzeit eben ändern, antragen, reduzieren und wie gesagt hier dann eben auch antragen.
Das werde ich jetzt mal ganz fertig machen und dann schauen wir uns den Löffel noch mal an.
So, der funktionelle Löffel ist fertig.
Er passt jetzt aufs Modell und geht auch wieder herunter.
Entlang der Markierung wird der Rand eben wie gesagt reduziert, gekürzt.
Hier vorne ist dann noch mal angetragen worden.
Hier hinten passt er auch.
Das ist also ganz entscheidend.
Hier vorne ist jetzt kein Griff dran.
Hier innen kann man den Finger hereinstecken, kann den gut festhalten und kann so dann die Abformung machen.
Wichtig noch mal, dass hier dieser Steg auch praktisch im Kieferkammbereich ist.
Also nicht so weit nach vestibulär steht, damit hier der Muskels mental ist, der Kinnmuskel auch schön sauber anliegen kann.
Anfassen.
Jetzt kann die Zahnarzthelferin oder die zahnmedizinische Assistenz, kann das Abformmaterial hier aufbringen, kann das ihrem Chef oder ihrer Chefin in die Hand geben.
Die können den hier übernehmen und können dann wie hier auf dem Modell im Mund des Patienten dann die Abformung vornehmen.
An Material habe ich gebraucht, um die Gipsränder zu beschleifen.
Diese sogenannten Kabitfräser, die gibt es auch in unterschiedlichen Formen.
Und natürlich um die Ränder sauber zu gestalten, Schmirgelpapier.
Ich nehme immer hier 80er Körnung für die Ränder und auch für den Gips.
Und dann eben hier meine Spezial Diamanten.
Dick und kräftig.
Das ist im Grunde genommen alles, was man dazu braucht.
Nun kann es weitergehen mit der Abformung.
Und da wünsche ich Ihnen weiter viel Spaß und viel Freude.
Und das kann jetzt nur gut werden.
Ja, das war es bis hierhin.
Heute zum Thema Echt und Ungeschminkt.
Zu dem Thema der anatomische Löffel, das anatomische Modell und der funktionelle Löffel.
Sicherlich wird das in anderen Teilen auch wieder fortgesetzt.
Auch natürlich unter dem Thema Echt und Ungeschminkt.
Arbeiten direkt vom Arbeitsplatz.
Sollte euch das gefallen haben, bleibt dran, bleibt neugierig, wie ich immer wieder sage.
Bleibt fleißig, gebt mir einen Daumen, wenn euch das gefallen hat.
Ansonsten bis zum nächsten Mal.
Tschüss und euer Kalle.