Arbeitsphase 4 - Statische Planung einer Interimsprothese
Statik ist das Zauberwort der Planung einer partiellen Interims- oder Immediatprothese. Technisch betrachtet ist Statik der Bereich der Mechanik, der sich mit Kräften in einem unbewegten System beschäftigt. Geht es um bewegte Systeme, redet man von der Dynamik. So gesehen ist es also richtig von Statik zu reden, da sich eine partielle Prothese ja gerade nicht bewegen soll ;-).
Bevor du mit der Planung loslegst, musst du ein paar Begriffe zur Einteilung von Lückengebissen lernen:
Man unterscheidet Lücken im Gebiss danach, ob diese durch Zähne begrenzt sind (Schaltlücke) oder nach distal offen, also nicht begrenzt sind (Freiendlücke oder verkürzte Zahnreihe).
Es gibt verschiedene Klassifizierungen von unterschiedlichen Lückengebisssituationen.
Ein Herr Wild hat das Lückengebiss in drei Klassen eingeteilt:
- Zahnreihe ist durch ein oder mehrere Schaltlücken unterbrochen
- Zahnreihe ist durch ein oder zwei Freiendlücken verkürzt
- Die Zahnreihe ist unterbrochen und verkürzt
Herr Kennedy hat vier Grundklassen unterschieden:
- Die Zahnreihe ist beidseitig verkürzt
- Die Zahnreihe ist einseitig verkürzt
- Die Zahnreihe enthält eine seitliche Schaltlücke
- Die Zahnreihe enthält eine frontale Schaltlücke
Jede Grundklasse enthält weitere Unterteilungen nach der Anzahl der Lücken:
- Der restliche Zahnbestand ist durch eine weitere Lücke unterbrochen
- Der restliche Zahnbestand wird durch mehrere Lücken unterbrochen
- Es existiert nur geringer restlicher Zahnbestand
Die distalste Lücke/Verkürzung gibt im Zweifelsfall die Klasse vor!
Soweit, so gut. Weiter gehts:
Erarbeite mit Hilfe des Mammuts die Zusammenhänge des Hebelgesetzes!
Grundlage der Prothesenstatik - Das Hebelgesetz
Lerne nun, unter Anwendung des Hebelgesetzes die Kräfte, die auf eine Prothese im Mund wirken sinnvoll auszugleichen!
Ausgleich der Kräfte, die auf Partielle Prothesen wirken
Arbeitsauftrag:
Plane nun zeichnerisch eine Interimsprothese mit einer im Unterricht festgelegten Lückengebisssituation.
Die Planung muss
- die Größe der Sättel,
- die Lage der Klammerspitzen (Kippmeider und Widerstandshebel),
- die Lage der Auflagen,
- das parodontale Stützfeld
- mögliche Rotationsachen
- und die zu ersetzenden Zähne
enthalten.
Ausgleich der Kräfte, die auf Partielle Prothesen wirken - einfache Sprache