Das Form-Funktions-Gesetz

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Grundlagen Form-Funktions-Gesetz

Das Form-Funktions-Gesetz besagt, dass die Form einer organischen Struktur so ist, dass dessen Funktion (=Aufgabe) optimal erfüllt werden kann. So ist auch die besondere Form eines jeden Zahnes eng an dessen Funktion gebunden (siehe auch: Wikipedia, form follows function).

Gewebe haben sich also ihrem Zweck entsprechend in ihrer Form entwickelt. Verändert sich die Funktion, so verändert sich auch die Form; ein Beispiel dafür ist die Muskulatur eines eingegipsten Armes. Da der Arm nicht bewegt werden kann (Funktion), schrumpfen die betroffenen Muskeln (Form).


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Arbeitsauftrag

Findet gemeinsam weitere Beispiele aus der Tierwelt oder beim Menschen, die den Zusammenhang zwischen Form und Funktion deutlich machen.


Wenn man sich die Gesetzmäßigkeit veranschaulicht, dann wird klar, dass die Form unserer Zähne keine zufällige Laune der Natur darstellt. Für uns als Zahntechniker bedeutet dies, dass ein Zahnersatz ebenfalls die korrekte anatomische Form aufweisen muss, um die Funktion des fehlenden Zahnes oder Gewebes zu übernehmen.

Wir müssen daher wissen, welche Funktion die einzelnen Zähne jeweils haben und die genaue Anatomie der Zähne kennen, um diese ihrer Funktion entsprechend nachbilden zu können.

Das Säugetiergebiss besteht aus 4 verschieden gestalteten Zahnformen:

  • Schneidezähne, Dentes incisivi
  • Eckzähne, Dentes canini
  • Kleine Backenzähne, Dentes praemolares
  • Große Backenzähne, Dentes molares


Die einzelnen Zahngruppen haben spezielle Aufgaben:

  • Schneidezähne: Abtrennen einzelner Bissen
  • Backenzähne: Zerquetschen der Nahrung




Zusätzliche Informationen für interessierte Schülerinnen und Schüler (nicht verpflichtend)

Die Zähne sind im Kiefer in einem Knochenfach verankert. Das Kauflächenmuster ist genetisch festgelegt. So stimmt z. B. das Muster der unteren Molaren des Menschen mit dem der Menschaffen überein. Bei diesen hat der erste untere Molar ebenfalls drei bukkale und zwei linguale Höcker. Die fünf Höcker schließen ein Fissurenbild in Form eines Y ein. Primaten, die das Kauflächenbild nicht aufweisen, scheiden aus der näheren Verwandtschaft des Menschen aus. Ebenso ist die Größe der Zähne erblich bedingt und wird unabhängig von der ebenfalls erblich bedingten Kiefergröße bestimmt (oft Ursache für Engstand oder lückenhafte Zahnverteilung).



Die Aufgaben der Zähne des Menschen:

  • Scheiden (Abbeißen) der Speisen durch Schneidezähne
  • Schluckfertiges Aufbereiten der Speise durch Kauflächenzähne
  • Physiologische Kraftübertragung über Zahnhalteapparate auf Kieferknochen
  • Schutz des marginalen Parodontiums beim Kauen
  • Abstoppen der Kieferschlussbewegung
  • Ertasten von Fremdkörpern in der Speise und Schluckfunktion
  • Ermöglichung der Selbstreinigung durch Zunge und Wange aufgrund der Anatomie
  • Physiologisch-ästhetische Wirkung
  • Orientierung für Zunge bei Lautbildung
  • Biomechanische Kraftverteilung auf Restzähne