LS2.2 Basisgestaltung und Dimensionierung der Bisswälle
Bei zahnlosen Patienten stellt sich die Kieferrelationsbestimmung schwieriger dar als bei bezahnten bzw. teilbezahnten Patienten. Während der Behandler in diesem Fall die zentrische Okklusion einfach bestimmen kann und der Zahntechniker diese an den Arbeitsmodelle recht einfach nachvollziehen kann, benötigen beide bei zahnlosen Patienten Hilfsmittel.
Ein Hilfsmittel zur horizontalen und vertikalen Kieferrelationsbestimmung sind Bissschablonen.
Vom Zahntechniker hergestellte Bisschablonen sollen bzw. müssen ...
- ... müssen auf einem Funktionsmodell, nicht auf einem Situationsmodell hergestellt werden, da der Patient mit ihnen Kieferbewegungen durchführen muss, bei denen die Basen der Schablonen bewegungsfrei festsitzen müssen.
- ... die ungefähre Form bzw. Ausdehnung der Zähne wiedergeben, da sie sowohl Platz für die Zunge lassen müssen als auch die Lippe und Wange wie die späteren Zähne stützen müssen.
- ... im OK ca. 22-24mmm und im UK ca. 18-20mm hoch sein, da sie die Okklusionsebene des Patienten wiedergeben müssen.
Der Behandler ...
- ... korrigiert die vertikale Position (Höhe) der Schablonen passend zur Okklusionsebene des Patienten.
- ... korrigiert die horizontale Ausdehnung (sagittal und transversal) der Wachswälle so, dass sie die spätere Zahnposition genau wiedergeben. Er achtet darauf, dass Lippen und Wangen des Patienten passend gestützt werden.
- ... zeichnet in den Frontbereich der Wachswälle die Lippenschlusslinie, die Lachlinien, die Mittellinie und die Eckzahnpositionen ein.
- ... verschlüsselt die beiden Schablonen und legt so die horizontale und vertikale Kieferrelation fest.
Arbeitsauftrag
Du bekommst von deinem Lehrer eine Grafik eines zahnlosen Schädels. Zeichne dort zwei Bisschablonen nach den obigen Regeln ein. Kontrolliere und korrigiere mit Hilfe der bereitliegenden Folie.
Alternativ könnt ihr den Arbeitsauftrag auch mit dieser Grafik am PC durchführen.