LS6.1 Sichere digitale Kommunikation im medizinischen Bereich: Unterschied zwischen den Versionen

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Um datensicher über gemeinsame Patienten mit einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin zu kommunizieren und dabei die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einzuhalten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Diese Anforderungen umfassen unter anderem Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, DSGVO-Konformität und besondere Maßnahmen zum Schutz medizinischer Daten. Hier sind einige Messenger, die diese Kriterien erfüllen:
====Datensichere Kommunikation im Med. Bereich====


#Threema
Um datensicher über gemeinsame Patienten mit einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin zu kommunizieren (Nachrichten schreiben, Video- oder Audiokonferenzen durchführen, Bilder und andere Dateien austauschen) und dabei die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einzuhalten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Diese Anforderungen umfassen unter anderem [[LS6.1_Ende-zu-Ende-Verschlüsselung|Ende-zu-Ende-Verschlüsselung]], [[LS 6.1_DSGVO-Konformität|DSGVO-Konformität]] und besondere Maßnahmen zum Schutz medizinischer Daten.  
  - **Ende-zu-Ende-Verschlüsselung**: Threema bietet eine starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Nachrichten, Anrufe und Dateien.
  - **DSGVO-Konformität**: Threema hat seinen Sitz in der Schweiz, die als ein Land mit einem hohen Datenschutzstandard anerkannt ist. Der Dienst ist darauf ausgelegt, die DSGVO-Vorgaben zu erfüllen.
  - **Datensparsamkeit**: Threema speichert keine persönlichen Daten und keine Nachrichten auf ihren Servern, was das Risiko von Datenlecks minimiert.
  - **Anonymität**: Benutzer müssen keine persönlichen Informationen wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angeben, was die Privatsphäre weiter schützt.


2. **Signal**:
Davon ist die Kommunikation mit Messengern, per E-Mail und mit Videokonferenzsystemen betroffen!
  - **Ende-zu-Ende-Verschlüsselung**: Signal bietet ebenfalls eine starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Kommunikationsformen.
  - **Open Source**: Das Signal-Protokoll ist Open Source, was bedeutet, dass die Verschlüsselung von der Fachwelt überprüft und als sicher eingestuft wurde.
  - **DSGVO-Konformität**: Signal ist bestrebt, die DSGVO-Vorgaben zu erfüllen, obwohl es sich um eine US-amerikanische App handelt. Signal speichert nur minimale Metadaten.
  - **Sicherheitsfunktionen**: Signal bietet zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie die Möglichkeit, Nachrichten nach einer bestimmten Zeit automatisch zu löschen.


3. **Wire**:
'''Für den Level 1/2 genügt es, die Hinweise auf dieser Seite zu lesen. Für den Level 3/4 solltest Du den Links folgen, um die Hintergrundwissen zu erarbeiten!'''
  - **Ende-zu-Ende-Verschlüsselung**: Wire bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Nachrichten, Anrufe und Dateien.
  - **DSGVO-Konformität**: Wire hat seinen Sitz in der Schweiz und in Deutschland und ist darauf ausgelegt, die europäischen Datenschutzstandards zu erfüllen.
  - **Open Source**: Die Plattform ist Open Source, was Transparenz und Überprüfbarkeit in Bezug auf Sicherheitsstandards gewährleistet.
  - **Business-Lösungen**: Wire bietet spezielle Business-Lösungen, die auf den professionellen Einsatz zugeschnitten sind und zusätzliche Sicherheits- und Compliance-Funktionen bieten.


4. **Matrix/Riot (Element)**:
*[[LS6.1 Datensichere Kommunikation mit Messengern|Datensichere Kommunikation mit Messengern]]
  - **Ende-zu-Ende-Verschlüsselung**: Matrix, insbesondere die App Element (ehemals Riot), bietet eine robuste Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
**Für den datensicheren Austausch medizinischer Informationen und Einhaltung der DSGVO sind Threema, Threema Libre, Signal, Wire und Matrix/Element geeignete Messenger. Sie bieten starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, erfüllen die Anforderungen der DSGVO und haben zusätzliche Sicherheitsfunktionen, die speziell für den Umgang mit sensiblen Daten wie medizinischen Informationen notwendig sind. Je nach spezifischen Anforderungen und Vorlieben (z.B. Open Source, zusätzliche Business-Funktionen) kann einer dieser Messenger bevorzugt werden. WhatsApp, ein weit verbreiteter Messenger-Dienst, ist aus mehreren Gründen ( ungeeignet für die Kommunikation über medizinische Daten und die Einhaltung der DSGVO. Gründe dafür sind:
  - **Open Source**: Matrix ist ein Open-Source-Projekt, was die Transparenz und Überprüfbarkeit der Sicherheitsmaßnahmen erhöht.
***Datenweitergabe an Facebook, Umfangreiche Sammlung und Speicherung von Metadaten.
  - **DSGVO-Konformität**: Matrix/Element ist darauf ausgelegt, die Anforderungen der DSGVO zu erfüllen.
***Speicherung und Verarbeitung in den USA.
  - **Selbst-Hosting**: Für maximale Kontrolle über die Daten kann Matrix selbst gehostet werden, was besonders für größere Einrichtungen von Vorteil ist.
***Unzureichende Transparenz bei der Datenverarbeitung.
***Auch die Business-Version bietet keine ausreichenden Garantien für den Schutz sensibler medizinischer Daten.
***Die Ende-zu Ende-Verschlüsselung reicht nicht aus, da Metadaten und Datenverarbeitung weiterhin Schwachstellen darstellen.
*[[LS6.1 Datensichere Kommunikation per E-Mail|Datensichere Kommunikation per E-Mail]]
**Unverschlüsselte E-Mails bieten keinen ausreichenden Schutz für sensible medizinische Daten und erfüllen nicht die Anforderungen der DSGVO. Aus diesen Gründen sind sie ungeeignet für die Kommunikation zwischen Zahntechnikern und Zahnärzten über Patienteninformationen. Stattdessen sollten sichere Kommunikationsmittel wie Threema, Signal, Wire, Matrix/Element oder Threema Libre verwendet werden, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und andere notwendige Datenschutzmechanismen bieten.  
*[[LS6.1 Datensichere Videokonferenzen|Datensichere Videokonferenzen]]
**Jitsi Meet, BigBlueButton, Wire, Threema und Element (Matrix) sind Videokonferenz-Tools, die aufgrund ihrer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Open-Source-Natur (bei den meisten), Self-Hosting-Möglichkeiten und DSGVO-Konformität für die sichere Kommunikation im medizinischen Bereich geeignet sind. Diese Tools bieten die notwendigen Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen, um den Schutz sensibler medizinischer Daten zu gewährleisten und die strengen Anforderungen der DSGVO zu erfüllen. Zoom und Microsoft Teams bieten viele nützliche Funktionen. Sie aufgrund ihrer Datenübertragungspraktiken, Metadatensammlung, unvollständigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und fehlenden vollständigen Kontrolle über die Daten nicht die beste Wahl für die datensichere Kommunikation im medizinischen Bereich unter Einhaltung der DSGVO.


**Zusammenfassung**:
Für den datensicheren Austausch medizinischer Informationen und Einhaltung der DSGVO sind Threema, Signal, Wire und Matrix/Element geeignete Messenger. Sie bieten starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, erfüllen die Anforderungen der DSGVO und haben zusätzliche Sicherheitsfunktionen, die speziell für den Umgang mit sensiblen Daten wie medizinischen Informationen notwendig sind. Je nach spezifischen Anforderungen und Vorlieben (z.B. Open Source, zusätzliche Business-Funktionen) kann einer dieser Messenger bevorzugt werden.


 
[[Kategorie:Propädeutik]]
WhatsApp ist einer der weltweit am häufigsten genutzten Messenger-Dienste, aber für die Kommunikation über medizinische Daten und die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt es mehrere Gründe, warum WhatsApp nicht in Frage kommt:
[[Kategorie:Lernfeld 6 Definitive partielle Prothesen herstellen]]
 
[[Kategorie:LS6.1 Planung einer definitiven Klammerprothese]]
1. **Datenweitergabe an Facebook**:
  - WhatsApp gehört zu Facebook (jetzt Meta), und es gibt eine enge Integration und Datenweitergabe zwischen den beiden Plattformen. Dies wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf, da die Daten möglicherweise zu kommerziellen Zwecken genutzt werden könnten.
  - Obwohl WhatsApp beteuert, dass die Nachrichteninhalte weiterhin Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, werden Metadaten (z.B. wer, wann, mit wem kommuniziert) gesammelt und können an Facebook weitergegeben werden.
 
2. **Metadatensammlung**:
  - WhatsApp sammelt und speichert umfangreiche Metadaten, die Rückschlüsse auf das Kommunikationsverhalten und die Netzwerke der Nutzer zulassen. Diese Metadaten könnten potenziell missbraucht werden, insbesondere im sensiblen Bereich medizinischer Daten.
  - Metadaten können Informationen über Kommunikationszeitpunkte, Häufigkeit und Kontakte liefern, die für den Schutz der Privatsphäre kritisch sind.
 
3. **Speicherung und Verarbeitung in den USA**:
  - Die Datenverarbeitung und Speicherung erfolgt teilweise in den USA, wo die Datenschutzstandards nicht unbedingt den strengen Anforderungen der DSGVO entsprechen. Dies könnte zu rechtlichen Problemen führen, insbesondere wenn es um die Verarbeitung sensibler medizinischer Daten geht.
  - Der EuGH (Europäischer Gerichtshof) hat in der Vergangenheit die Übermittlung personenbezogener Daten in die USA kritisch beurteilt (z.B. Schrems-II-Urteil).
 
4. **Mangel an Transparenz**:
  - Es gibt Bedenken hinsichtlich der Transparenz bei der Datenverarbeitung durch WhatsApp. Nutzer haben oft wenig Kontrolle oder Einblick, welche Daten wie und wo gespeichert werden.
  - Der Datenschutzbeauftragte hat in der Vergangenheit WhatsApp mehrfach wegen mangelnder Transparenz und unzureichender Datenschutzpraktiken kritisiert.
 
5. **Business-Version und Datenschutz**:
  - Auch die WhatsApp Business-Version bietet keine ausreichenden Garantien für den Schutz sensibler medizinischer Daten. Die Business-Version ist eher auf kommerzielle Kommunikation und nicht auf den sicheren Austausch medizinischer Informationen ausgelegt.
 
6. **Ende-zu-Ende-Verschlüsselung**:
  - Obwohl WhatsApp Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Nachrichteninhalte bietet, reicht dies allein nicht aus, um die Anforderungen für den Austausch sensibler medizinischer Daten zu erfüllen. Der Schutz der Metadaten und die Art und Weise der Datenverarbeitung sind entscheidende Schwachstellen.
 
Aus diesen Gründen ist WhatsApp nicht geeignet, um datensicher und DSGVO-konform über medizinische Informationen zu kommunizieren. Alternative Messenger wie Threema, Signal, Wire und Matrix/Element bieten bessere Datenschutzgarantien und sind speziell darauf ausgerichtet, die strengen Anforderungen der DSGVO zu erfüllen und die Privatsphäre der Nutzer, insbesondere im sensiblen medizinischen Bereich, zu schützen.

Aktuelle Version vom 1. September 2024, 16:31 Uhr

Datensichere Kommunikation im Med. Bereich

Um datensicher über gemeinsame Patienten mit einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin zu kommunizieren (Nachrichten schreiben, Video- oder Audiokonferenzen durchführen, Bilder und andere Dateien austauschen) und dabei die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einzuhalten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Diese Anforderungen umfassen unter anderem Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, DSGVO-Konformität und besondere Maßnahmen zum Schutz medizinischer Daten.

Davon ist die Kommunikation mit Messengern, per E-Mail und mit Videokonferenzsystemen betroffen!

Für den Level 1/2 genügt es, die Hinweise auf dieser Seite zu lesen. Für den Level 3/4 solltest Du den Links folgen, um die Hintergrundwissen zu erarbeiten!

  • Datensichere Kommunikation mit Messengern
    • Für den datensicheren Austausch medizinischer Informationen und Einhaltung der DSGVO sind Threema, Threema Libre, Signal, Wire und Matrix/Element geeignete Messenger. Sie bieten starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, erfüllen die Anforderungen der DSGVO und haben zusätzliche Sicherheitsfunktionen, die speziell für den Umgang mit sensiblen Daten wie medizinischen Informationen notwendig sind. Je nach spezifischen Anforderungen und Vorlieben (z.B. Open Source, zusätzliche Business-Funktionen) kann einer dieser Messenger bevorzugt werden. WhatsApp, ein weit verbreiteter Messenger-Dienst, ist aus mehreren Gründen ( ungeeignet für die Kommunikation über medizinische Daten und die Einhaltung der DSGVO. Gründe dafür sind:
      • Datenweitergabe an Facebook, Umfangreiche Sammlung und Speicherung von Metadaten.
      • Speicherung und Verarbeitung in den USA.
      • Unzureichende Transparenz bei der Datenverarbeitung.
      • Auch die Business-Version bietet keine ausreichenden Garantien für den Schutz sensibler medizinischer Daten.
      • Die Ende-zu Ende-Verschlüsselung reicht nicht aus, da Metadaten und Datenverarbeitung weiterhin Schwachstellen darstellen.
  • Datensichere Kommunikation per E-Mail
    • Unverschlüsselte E-Mails bieten keinen ausreichenden Schutz für sensible medizinische Daten und erfüllen nicht die Anforderungen der DSGVO. Aus diesen Gründen sind sie ungeeignet für die Kommunikation zwischen Zahntechnikern und Zahnärzten über Patienteninformationen. Stattdessen sollten sichere Kommunikationsmittel wie Threema, Signal, Wire, Matrix/Element oder Threema Libre verwendet werden, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und andere notwendige Datenschutzmechanismen bieten.
  • Datensichere Videokonferenzen
    • Jitsi Meet, BigBlueButton, Wire, Threema und Element (Matrix) sind Videokonferenz-Tools, die aufgrund ihrer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Open-Source-Natur (bei den meisten), Self-Hosting-Möglichkeiten und DSGVO-Konformität für die sichere Kommunikation im medizinischen Bereich geeignet sind. Diese Tools bieten die notwendigen Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen, um den Schutz sensibler medizinischer Daten zu gewährleisten und die strengen Anforderungen der DSGVO zu erfüllen. Zoom und Microsoft Teams bieten viele nützliche Funktionen. Sie aufgrund ihrer Datenübertragungspraktiken, Metadatensammlung, unvollständigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und fehlenden vollständigen Kontrolle über die Daten nicht die beste Wahl für die datensichere Kommunikation im medizinischen Bereich unter Einhaltung der DSGVO.