LS7.3 Fertigstellung Totaler Prothesen: Unterschied zwischen den Versionen
Len (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Len (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
<div class="mw-collapsible mw-collapsed"> | <div class="mw-collapsible mw-collapsed"> | ||
*[[LS7.3 Übungen zur radikalischen Polymerisation]] | |||
Version vom 13. Januar 2025, 06:56 Uhr
Du arbeitest im Dentallabor "Your Total Smile GmbH". Du erhältst den Auftrag, für einen Allergie-Patienten möglichst biokompatible Totale Prothesen herzustellen. Die Aufstellung und die Wachsanprobe sind schon erfolgreich erledigt. Jetzt geht es um die Fertigstellung. Normalerweise verwendest du immer Autopolymerisat. Du mischt das Autopolymerisat von Hand an. Anschließend läßt Du es in die ausgebrühte Hohlform einlaufen. Anschließend werden die Prothesen im Drucktopf bei 45-55°C polymerisiert.
Analysiere die beschriebene Situation in deiner Klasse. Formuliere die Probleme bzw. Anforderungen für dich, die sich daraus ergeben.
Propädeutik
Die radikalische Polymerisation
Deine Fachkompetenzen zur Polymerisation vom Methylmethacrylat aus dem ersten Ausbildungsjahr werden hier vorausgesetzt;-)! Um sicher zu stellen, dass du in dem Thema noch fit bist, solltest Du zwei interaktive Übungen zur radikalischen Polymerisation wiederholen, die Du schon aus dem ersten Ausbildungsjahr kennst. Die Übungen findest Du in deinem LMS-Kurs (Moodle). Erledige sie bitte auf jeden Fall dort, damit Deine erfolgreiche Bearbeitung gespeichert wird!
Die Norm für Prothesenkunststoffe
Es gibt eine Norm, in der die möglichen Prothesenkunststoffe sortiert und benannt werden. Du findest in diesem Artikel eine Zusammenfassung der Norm für Prothesenkunststoffe. Eine Version der Zusammenfassung im PDF-Format findest du in deinem LMS-Kurs.
Prothesenmaterialien und Verarbeitungsverfahren
Eine gute Zusammenfassung über die Geschichte der Prothesenbasiswerkstoffe, die aktuellen Prothesenbasismaterialien, evtl. möglich Allergien bzw. Unverträglichkeiten sowie die entsprechenden Verarbeitungsverfahren findest du in deinem LMS-Kurs.
Tipps und Tricks
Auch dieser Artikel zur Werkstoffkunde und Verarbeitung von Prothesenkunststoffen der Firma Schütz bietet eine sehr gute Informationsgrundlage. Du kannst ihn gegen Angabe deinr Mailadresse (willst du das wirklich?) herunterladen. Du findest ihn aber auch direkt im PDF-Format in deinem LMS-Kurs.
Heißpolymerisat
Die Polymerisation von Methylmethacrylat kennst du bisher nur als Autopolymerisat. Du hast aber im Rahmen der Arbeit an den verschiedenen Techniken und Werkstoffen auch das Heißpolymerisat kennen gelernt. Daher musst du nun einige zusätzliche Kompetenzen zur Polymerisation von Heisspolymerisat erwerben. Folge dazu dem Link ;-).
Plane gemeinsam mit deinen Mitlernenden, welche Kompetenzen (Wissen und Fähigkeiten) du haben müsstest, um das analysierte Problem zu lösen.
Dazu kannst du gern gemeinsam mit deinen Mitlernenden eine Online-Kartenabfrage verwenden. Natürlich ist auch eine Kartenabfrage mit Zetteln möglich.
Entscheide dich gemeinsam mit deinen Mitlernenden für ein mögliches oder für mehrere Möglichkeiten für ein Handlungsprodukt. Das bedeutet, es muss ein Ergebnis deiner Arbeit festgelegt werden, dass das sich aus dem Einstiegsszenario ergebende Problem vollständig, umfassend und begründet löst.
Noch einzuarbeiten:
Haltemechanismen einer Totalprothese
- Adhäsionskräfte - Anziehungskraft zwischen den Molekülen zweier Körper
- Kohäsion - Anziehung zwischen den Molekülen eines Stoffes (Speichel; kann durch Haftcreme verstärkt werden). Je dickflüssiger der Speichel, desto besser die Klebewirkung
- Passgenauigkeit - je besser, desto besser die Kapillarwirkung des Speichels
- Stabiles Widerlager - bei verschieblicher Unterlage werden Prothesen verschoben und abgehebelt
- Mechanische Retention - untersichgehende Kieferkammanteile (OK Tubera + gesamter Vestibulärbereich, UK frontale Kieferkammanteile + retromolare Flügel)
- Saugwirkung (nur OK) - Funktionsrand, Ventilrand, Innenventil, Außenventil erzeugen einen allseitig geschlossenen Raum (Radierung der A-Linie dadruch zwingend nötig), durch abziehende Kräfte wird der atmosphärische Luftdruck wirksam, der die ursprüngliche Raumgröße wiederherstellen will. In der Luft, die sich im Speichel innerhalb dieses Spaltraums befindet, entsteht eine Druckdifferenz zum höheren Außendruck und Saugwirkung tritt auf
- Zusätzliche Radierungen - Einteilung durch Radierungen in der Gaumenfläche in mehrere für sich wirkende Schotten
- Muskelgriffige Gestaltung der Prothesenbasen (Patient lernt mit der Zeit, die Prothese durch die mimische Muskulatur zu stabilisieren)
- Sublingualrolle (UK) - Zunge fixiert die Prothese
- Schwerkraft (nur UK) - hält UK-Prothese am Platz
Die mimische Muskulatur
- M. buccinator trägt zum Halt der Totalprothese bei - horizontal (parallel) zur Prothesenrand verlaufend
- M. levator anguli oris - vertikal (senkrecht) zum Prothesenrand verlaufen - destabilisierend
Stabilisierende Muskulatur verläuft parallel zum Prothesenrand Destabilisierende Muskulatur verläuft quer zum Prothesenrand
Weitere evtl. interessante Links:
- Diese Vergleiche bieten eine gute Übersicht über die zur Zeit angebotenen Produkte.
- Prothesenkunststoff, der frei von Methylmethacrylat und Benzoylperoxid ist!
- Alternative Prothesenbasiskunststoffe