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Version vom 20. Januar 2022, 08:57 Uhr
AIDS und das HI-Virus
AIDS steht für die englische Bezeichnung „Acquired Immune Deficiency Syndrome“. Auf deutsch heißt das „erworbenes Immundefekt-Syndrom“. AIDS wird durch HIV (= Human Immunodeficiency Virus) verursacht. Das HI-Virus dringt bei erkrankten Menschen in die Körperzellen ein. Anstatt ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen, produzieren diese Zellen dann weitere HI-Viren. Da das Virus auch Zellen des Immunsystems befällt, sind diese Zellen nicht mehr in der Lage, ihre Abwehrfunktion zu erfüllen. HIV setzt so die körpereigene Abwehr außer Gefecht. Das Immunsystem bricht zusammen.
Bei HIV-Positiven, also Personen, bei denen Antikörper gegen das HI-Virus nachgewiesen wurden, treten zunächst nur vorübergehend Krankheitszeichen auf. Meist Wochen nach der Infektion zeigen sich grippeähnliche Symptome, die aber von alleine wieder verschwinden. Es folgt eine beschwerdefreie Zeit, die mehrere Jahre andauern kann. Im Vorstadium von AIDS treten erste begleitende Infektionen mit Fieber und Durchfall auf.
In dem letzten Stadium, das auch als Vollbild von AIDS bezeichnet wird, ist das Immunsystem bereits stark beeinträchtigt. Die Patienten nehmen stark ab. Der Körper ist dann einer Vielzahl von Krankheitserregern – Viren, Bakterien und Pilzen – hilflos ausgesetzt, die einem gesunden Körper meist nichts anhaben können. Bei einem durch HIV wehrlosen Körper führen sie jedoch zu schweren Krankheiten und schließlich zum Tod.
Eine Ansteckung mit HIV
Anstecken kann man sich wenn das Virus über Blut, Sperma oder die Scheidenflüssigkeit in die Blutbahn oder auf die Schleimhäute gelangt. Diese Flüssigkeiten können das Virus enthalten. Am häufigsten wird HIV beim Sex ohne Kondom übertragen. Eine Ansteckungsgefahr besteht jedoch auch bei Menschen, die sich Drogen spritzen und dabei eine bereits gebrauchte Kanüle eines HIV-Kranken verwenden. Ein geringes Risiko besteht auch bei Bluttransfusionen, jedoch werden in Deutschland alle Blutspenden in Routineverfahren auf HIV-Antikörper untersucht.
Trotzdem gehört HIV zu den schwer übertragbaren Krankheitserregern, da das Virus sehr empfindlich ist und außerhalb des menschlichen Körpers nur unter bestimmten Bedingungen „überleben“ (s.u.) kann. Deshalb reichen übliche Hygienemaßnahmen im Haushalt oder in Krankenhäusern aus, um den Virus im Alltag unschädlich zu machen. Von Speichel geht keine Ansteckungsgefahr aus.
WICHTIG! Die postexpositionelle Prophylaxe (PEP)
War man einer möglichen Ansteckungsgefahr ausgesetzt, sollte man innerhalb von Stunden einen Arzt aufsuchen. Der Arzt berät einen und führt gegebenenfalls eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) durch. Das ist eine Maßnahme um eine mögliche Ansteckung im Nachhinein zu verhindern. Denn derzeit gibt es keine Impfung und keine Therapie zur Heilung einer Infektion mit dem HI-Virus. Es gibt bisher nur Medikamente, den Ausbruch der Krankheit AIDS hinauszögern.
Wie lange überlebt HIV außerhalb des Körpers?
Das Risiko, sich mit HIV zu infizieren ist für einen Zahntechniker relativ gering. Sobald infektiöse Körperflüssigkeiten angetrocknet sind, besteht meist keine Gefahr mehr. Aber HIV kann, je nach Umgebungsbedingungen, auch außerhalb des Körpers seine Infektiösität noch tagelang behalten. Wenn angetrocknetes Blut wieder in Lösung gebracht wird (z. B. bei Spritzen) und aktiv in den Körper eingebracht wird, besteht ein Infektionsrisiko.
Lernsituation 3a - Gesundheitsschutz beim Umgang mit Abformungen